Robin Wasserman: Skinned
Besprechung
Der Körper des Teenagers Lia Kahn verbrennt bei einem Autounfall, ihr Gehirn wird gerettet, in rasierklingendünne Schichten geschnitten, gescannt und durch einen „Download“ in einen perfekten künstlichen Körper übertragen. Lia, mehr Maschine als Mensch, wird weder altern noch sterben. Doch die meisten Menschen, auch viele ihrer Freunde, haben Vorbehalte gegenüber den „Skinnern“. Nur ein Junge, selbst ein Außenseiter, hält zu ihr und hilft Lia zu erforschen, wer oder was sie ist. Ist sie eine Maschine, die glaubt, ein Mensch zu sein – oder ist sie der Mensch Lia, gefangen in einer Körperprothese? Bemerkenswert wird die Science-Fiction-Geschichte durch den Kunstgriff, das „Skinner“-Mädchen selbst als Ich-Erzählerin auftreten zu lassen. Dieser Debütroman der Autorin Robin Wasserman ist der erste Teil der Gripped-Trilogie (Skinned – Crashed – Wired), weshalb das Ende offen gehalten wird. Der Roman spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft, in der nach einem Krieg die Städte radioaktiv verseucht sind und sich das Leben hauptsächlich virtuell abspielt.
Didaktische Hinweise
Das Buch bietet jenseits des Deutschunterrichts eine gute Grundlage für Diskussionen v. a. in Religion, Ethik oder Philosophie. Die Frage nach dem freien Willen ist in dieser Science-Fiction elementar. Inwieweit kann Lia Kahn selbst beurteilen, ob sie einen freien Willen hat – oder ob sie nur programmiert worden ist zu denken, sie hätte einen freien Willen? Was macht einen Menschen aus, Körper oder Geist? Ist Lia Kahn ein Mensch? Wenn der Download in einen normalen PC übertragen worden wäre – wäre sie auch dann ein Mensch, oder was wäre sie dann? Ist der unsterbliche Download tot oder lebendig? Mit welchen Rechten ist er ausgestattet?
Gattung
- Science-Fiction
Eignung
als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 9 bis 11Fächer
- Deutsch
- Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
- Philosophie
Erscheinungsjahr
2010ISBN
9783839001066Umfang
375 SeitenMedien
- Buch