Cornelia Funke: Tintenherz

Besprechung

Zunächst weiß Meggie von dem allen nichts, ist nur tief beunruhigt, als eines Abends vor ihrem Fenster ein Fremder auftaucht. Ihr Vater flieht daraufhin Hals über Kopf mit ihr und beide landen schließlich in einem unheimlichen ligurischen Bergdorf. Capricorn, der Bandenführer, hat hier das Sagen. Jetzt erst beginnt Meggie zu ahnen, woher Capricorn kommt und wer die seltsamen Gestalten um ihn herum sind und sie entdeckt das schreckliche Geheimnis ihres Vaters. Eine atemberaubende Verfolgungsjagd beginnt, an deren Ende schließlich die Wirklichkeit über die „Buchgestalten“ siegt. Das Buch ist ein absolut spannender Jugendroman, der auch durch die atmosphärisch dichte Beschreibung des verlassenen Bergdorfs und der ligurischen Landschaft überzeugt. Hinreißend sind auch die den Kapiteln vorangestellten „Vorspanne“ aus anderen „Kult-Jugendbüchern“, über die sich Tintenherz in eine unendliche Welt des Lesens und der Bücher öffnet. Allein durch diese „Vorspanne“ ergeben sich für die Schülerinnen und Schüler interessante Projekte: Arbeitsteilig können deren Quellen ausfindig gemacht werden. Außerdem regt Tintenherz an, Cornelia Funkes Idee auf Lieblingsbücher der Schülerinnen und Schüler zu übertragen: Was passiert zum Beispiel, wenn Gestalten aus diesen in unser reales Leben hineinrutschen? Cornelia Funke, bekannt als Autorin von Jugendbüchern wie „Die wilden Hühner“ und „Der Herr der Diebe“, gelang mit Tintenherz, veröffentlicht 2003, ein neuer Erfolg. Im angelsächsischen Raum ist sie mittlerweile so berühmt, dass sie bereits als „deutsche Joanne K. Rowling“ bezeichnet wird (vgl. Rezensionen in: Die Tageszeitung vom 7.10.03; Die Zeit vom 27.11.03; Frankfurter Rundschau vom 19.11.03; SZ vom 6.10.03; FAZ vom 13.9.03).