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Pete Johnson: Wie man 13 wird und überlebt

Besprechung

Zu seinem 13. Geburtstag bekommt der ahnungslose Markus von seinen Eltern mitgeteilt, dass er etwas besonderes sei und sich nun in einen Halbvampir verwandeln werde. Doch die Freude der Eltern wird vom immer zu Späßen aufgelegten Ich-Erzähler nicht geteilt. Er wehrt sich innerlich gegen Veränderungen, sowie seinen neuen Vampirnamen „Ved“ und bremst somit den Entwicklungsverlauf aus. Darüber sind seine Eltern sehr besorgt. Sie konsultieren wiederholt einen Arzt ihres Vertrauens und suchen Hilfe bei Verwandten. Da bietet Cousin Karl seine Hilfe an – mit wenig Erfolg. Markus Vampir-Heulen ist erbärmlich und er denkt nicht im Traum daran sich zu verändern. Was Markus nicht weiß, ist, dass sein Blut für die Dauer der Verwandlung für echte Vampire äußerst schmackhaft ist und er sich in großer Gefahr befindet. Seine Eltern beschließen daher die Verwandlung ihres Sohnes zu beschleunigen. In der Nacht beißt der Vater seinen eigenen Sohn, saugt ihm Blut aus und bringt den Umwandlungsprozess in Gang. Tags darauf erliegt Markus erstmals selbst dem Drang nach frischen Blut. Zugleich findet er dieses Verhalten abartig und ekelhaft. Es fällt dem Protagonisten schwer sein Schicksal anzunehmen. Währenddessen gründet in der Schule Tallulah, ein Mädchen mit schwarzen Fingernägeln, die die dunkle Seite des Lebens liebt, den geheimen Club „M.I.D.S.“ (= Monster in der Schule). Auch Joel, Markus bester Freund, tritt dem Club bei. Die Mitglieder veranstalten geheime Treffen an einen geheimen Ort und treten öffentlich erstmals bei einer Schulversammlung in Erscheinung. Sie rufen dem Direktor zu: „Mr Townley, ich möcht Ihr Blut trinken!“ Spontan beteiligt sich Markus an dieser M.I.D.S.-Aktion. Als er im Verwaltungstrakt der Schule sein erstes brauchbares Heulen ausstößt, wandelt sich die anfängliche Abneigung zwischen Tallulah und Markus in Zuneigung. Und er wird zu einem geheimen M.I.D.S.-Treffen eingeladen. Auf dem Nachhauseweg wird Markus von einem echten Vampir gebissen. Tallulah findet Markus am Boden liegend und holt Hilfe. Tags darauf besucht Tallulah den erschöpften Markus, der durch den Biss nicht nur viel Kraft, sondern auch sein Spiegelbild verloren hat. Die beiden kommen sich näher und Tallulah küsst Markus auf die Wange. Cousin Karl ist misstrauisch und hegt den schrecklichen Verdacht, dass ausgerechnet Tallulah der Vampir sein könnte, der Markus auflauern will um ihn erneut zu beißen. Denn Vampire haben einen Ehrenkodex: Sie beißen nur jemanden, den sie kennen und von dem sie zuvor in ihr Haus eingeladen wurden. Der Schluss verspricht viel Spannung und ein überraschendes Ende. Der Autor, Pete Johnson, behandelt mit viel Feingefühl und Verständnis die eine Pupertät begleitenden Themen. Dabei beleuchtet er körperliche, seelische und soziokulturelle Aspekte gleichermaßen. Die dabei auftretenden Sorgen und Ängste der Eltern wirken sich eher hemmend als beschleunigend aus. Pete Johnson beschreibt den Umwandlungsprozess durch äußerlich klar erkennbare Rituale, die aber innerlich auch vollzogen werden müssen. Hieraus resultiert Sicherheit und es entsteht Selbstbewusstsein. Dem pupertierenden Leser kann diese Sichtweise helfen selbstbewusster mit den eigenen stattfindenden Veränderungen umzugehen. Zur Buchmitte hin bekommt die Geschichte krimihafte Züge, die den Leser rätseln lassen, wer nun der böse, blutsaugende Vampir sein könnte. Das Buch ist in Form eines Tagebuches geschrieben, als Blog, der aufgrund des besonderen Geheimnisses des Protagonisten nicht veröffentlicht werden kann. Zeitlich umspannt er 4 Wochen, vom 30.September bis 31.Oktober (Halloween). Während das Buchcover ansprechend illustriert ist, beschränkt sich die Illustration im Buch auf kapitelzusammenfassende Skizzen, zu Anfang und Ende eines jeden Kapitels mit einfachen Schwarz/Weiß-Zeichnungen. Geeignet ist das Buch vor allem für Jungs im Alter von 10 bis 13 Jahren. 

Didaktische Hinweise

Ein kurzweiliges und für „Pupa-Tiere“ sehr gut lesbares Buch, das durch seine humorvolle Art fundamentale Themen der Pupertät liebevoll verpackt. Als Anregung für den unterrichtlichen Einsatz können kurze Videosequenzen zum Thema „Angst und wie ich sie überwinde“ gedreht werden. Im Fach Deutsch können Tagebuch- und Blogeinträge thematisiert werden oder bestimmte Situationen (S.87; 12:05 Uhr) als Schreibanlass für einen inneren Monolog dienen. In Biologie kann es begleitend zum Thema Pupertät eingesetzt werden. Schließlich bieten die Veränderungen des inneren Ichs Anknüpfungspunkte für die Fächer Ethik und Religion. 

Gattung

  • Romane

Eignung

als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 5 bis 7

Fächer

  • Deutsch
  • Biologie
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre

Erscheinungsjahr

2019

ISBN

9783845832678

Umfang

190 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book