Justine Lévy: Schlechte Tochter
Besprechung
Die Ausgangsposition: Louise ist schwanger, ihre Mutter todkrank. Louise liebt und hasst ihre Mutter gleichermaßen. Die Mutter, einst schönes und gefeiertes Model, Frau eines berühmten und reichen Mannes, ist nunmehr nur noch ein aufgedunsenes Häufchen Elend. Sie zehrt von den Brosamen vom Tisch des Exmannes und ist auf die Tochter angewiesen. Diese tut ihr Bestes, traut sich aber kaum, angesichts des Elends ihrer Mutter die Freude über das eigene Kind mitzuteilen. Sie muss überhaupt an dieser eher Mutterstelle vertreten, als dass sie Kind sein dürfte. Zahlreiche Rückblenden auf die Vernachlässigung durch die Mutter und deren zwar schillernden, aber verantwortungslosen Lebensstil zeichnen das eindrucksvolle Bild einer Elterngeneration, die vor lauter Selbstverwirklichung und Egoismus die eigenen Kinder mehr oder weniger vergessen hat.
Didaktische Hinweise
Das Buch ist thematisch eher für Frauen interessant. In seiner Beschreibung einer vernachlässigenden Elterngeneration bieten sich Vergleiche zu Michel Houellebecqs „Elementarteilchen“, Zoe Jennys „Blütenstaubzimmer" oder Erzählungen von Julia Franck an. Insofern wäre es als Thema für entsprechende Hausarbeiten oder innerhalb von Projekten geeignet.
Gattung
- Romane
Eignung
in Auszügen geeignetAltersempfehlung
Jgst. 11 bis 13Fächer
- Deutsch
FÜZ
- Kulturelle Bildung
Erscheinungsjahr
2010ISBN
9783888976438Umfang
175 SeitenMedien
- Buch