Robert Skidelsky; Edward Skidelsky: Wieviel ist genug. Vom Wachstumswahn zu einer Ökonomie des guten Lebens

Besprechung

Was macht ein gutes Leben aus? Was droht uns im Wachstumsrausch verloren zu gehen? Mit diesen Fragen befassen sich Robert und Edward Skidelsky in ihrem Buch mit dem Titel „Wieviel ist genug? Vom Wachstum zu einer Ökonomie des guten Lebens“. Die beiden Autoren gehen dabei chronologisch vor, indem sie zeigen, wie führende Denker von der Antike bis ins 21. Jahrhundert sich nicht nur die Frage gestellt haben, wie Reichtum entsteht, sondern auch, wie man damit umgeht. Eng verbunden damit ist auch immer die Frage, was ein gutes Leben an sich ausmacht. Ausgehend von diesen Gedanken haben Robert und Edward Skidelsky universell gültige „Basisgüter“ formuliert, zu denen Gesundheit, Sicherheit, Respekt, die Fähigkeit, einen Lebensplan zu entwerfen, Persönlichkeit, Harmonie mit der Natur, Freundschaft und Muße gehören. Voraussetzung für die Umsetzung dieser „Basisgüter“ ist allerdings, dass man den Mut hat, sich vom kapitalistischen Wirtschaftsgedanken abzuwenden hin zu einer Kultur des Maßhaltens, ganz im aristotelischen Sinne. Der Kapitalismus habe zwar zu unserem Reichtum beigetragen, jetzt, wo wir aber mehr als genug haben, sind die Errungenschaften der Technik nicht mehr zwangsläufig ein Garant für Glück. Vielmehr, so die beiden Autoren, müsse der Wachstumswahn gestoppt werden. Nur so kann es dem Einzelnen gelingen, sich in einer Gesellschaft wohlzufühlen, in der Muße und Pflichtgefühl wieder ihren angemessenen Platz haben.