Heather Couper; Nigel Henbest: Die Geschichte der Astronomie

Besprechung

Die Fortschritte der Astronomie wurden meist durch herausragende Forschergestalten erzielt. Daher stellen die Autoren Menschen, ihren Werdegang und ihr Schicksal in den Vordergrund ihrer Geschichte der Astronomie. Zu Beginn werden die ersten Spuren astronomischer Aktivitäten beschrieben, deren Zeugnisse wir bei den amerikanischen Ureinwohnern, der Maya-Kultur, den europäischen Megalithbauten wie Stonehenge oder im alten Ägypten finden. Der chinesischen Astronomie, die hierzulande weitgehend unbekannt ist, wird ebenso breiter Raum eingeräumt wie den Leistungen der griechischen und islamischen Astronomie, deren Weltbild erst durch Nikolaus Kopernikus, Tycho Brahe und Johannes Kepler ins Wanken geriet. Die Erfindung des Teleskops und sein Einsatz in der Astronomie war ein Meilenstein in der Entwicklung des modernen Weltbildes. Nach Giordano Bruno und Galileo Galilei haben englische Wissenschaftler wie Isaac Newton, Edmond Halley oder Robert Hooke die Astronomie vorangebracht. William und Caroline Herschel mit ihren Riesenfernrohren beginnen die Reihe der „Planetenjäger“, die unsere Kenntnisse vom Planetensystem erweitern. Die Geschichte der Erforschung der „Energiegewinnung“ in Sternen, der Lebensläufe des Universums und typischer Sternarten sowie der bemannten und unbemannten Raumfahrt werden in eigenen Kapiteln nachvollzogen. Die Darstellung ist allgemeinverständlich, kurzweilig und fesselnd. Anhand der lebendigen biografischen Skizzen und der sorgsam herausgearbeiteten Beziehungen vieler Forscher untereinander erschließt sich die Geschichte der Astronomie auf ganz unmittelbare Weise. Was allerdings stört, ist ab Beginn der Neuzeit eine gewisse Fixierung der Autoren auf die Arbeiten englischer und amerikanischer Wissenschaftler. Das Buch ist hervorragend illustriert: Porträts, Statuen und Fotos von Astronomen, frühe und moderne Geräte und Hilfsmittel in der Astronomie, Himmelskarten aus allen Epochen und Ländern, Fotos von Wirkungsstätten bekannter und prähistorischer Astronomen und nicht zuletzt beeindruckende Aufnahmen von Himmelsobjekten ergänzen die Texte und ziehen den Betrachter in ihren Bann.