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Rose Lagercrantz: Mein glückliches Leben

Besprechung

Mit der Geschichte „Mein glückliches Leben“ ist der schwedischen Autorin Rose Lagercrantz, die 2009 mit dem Astrid-Lindgren-Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde, eine wahrhaft anrührende Geschichte um eine tiefe Freundschaft und das schmerzhafte Gefühl des Verlassenseins gelungen. Im Zentrum steht die kleine mutterlose Dunne, die sich jener Momente erinnert, in denen sie glücklich war. Dazu gehören vor allem jene Stunden in der ersten Klasse, in denen sie endlich in Ella Frida eine Freundin gefunden hatte, mit der sie das Glück einer echten Freundschaft teilt: Man hilft sich gegenseitig, lacht, spielt miteinander und verkracht sich, aber nie für lange, denn „eine bessere Freundin wie Ella Frida gab es nicht“.Es kommt wie es kommen muss: Das Glück bleibt nicht ungetrübt, denn Ella Frieda zieht weg. Im Klassenzimmer bleibt der Platz neben Dunne verwaist und von nun an geschieht ihr ein Missgeschick nach dem anderen: Sie fällt im Pausenhof hin, holt sich beim Fußball ein Loch im Kopf, weil Jonatan in sie hineinrennt, aber das Schlimmste ist, sie hat an nichts mehr Freude. Dunne ist zutiefst unglücklich, nur Schnee und Flocke, die beiden Meerschweinchen, in die sie sich bereits einst mit Ella Frida in der Tierhandlung verliebt hatte und die ihr der Vater nun schenkt, trösten sie ein wenig über den erlittenen Verlust hinweg. Doch die Zeit heilt alle Wunden: Dunne lernt, sich im Kreis ihrer anderen Schulkameraden wohlzufühlen. Und was ihr Glück wieder perfekt macht, ist ein Brief von Ella Frida, die ihr gesteht, nicht ohne sie leben zu können. Was liegt näher, als die beiden wieder zusammenzubringen? Dunne darf Ella Frida in den Osterferien im fernen Nörköpping besuchen und damit „beginnt ein neues Kapitel in Dunnes glücklichem Leben“. In dieser zarten Geschichte hat sich die schwedische Autorin das kindlichen Denken und Fühlen in sehr authentischer Weise zu Eigen gemacht. Unterstrichen wird diese Perspektive durch die Zeichnungen von Eva Eriksson, die jede Episode aus Dunnes glücklichem und unglücklichem Leben eindrucksvoll illustrieren.

Didaktische Hinweise

Dieser Titel eignet sich hervorragend, um gerade mit Kindern der Eingangsklassen den Dialog über Glück und Unglück aufzunehmen. Jedes Kind kann sich in Dunnes Geschichte wiederfinden, da es sich bei den Erfahrungen der kleinen Heldin um Alltagssituationen handelt, die eine mühelose Identifikation ermöglichen. Dunnes Glückserlebnisse lassen sich ebenso wie ihre unglücklichen Momente aus der Perspektive der Schülerinnen und Schüler weiterspinnen. Dies kann mündlich, aber spätestens in der 2. Klasse auch schriftlich erfolgen. Die Sprache ist so schlicht gehalten, dass auf dieser Stufe das Buch dann auch als Klassenlektüre gewinnbringend eingesetzt werden kann. Zudem bietet sich ein fächerverbindendes Arbeiten an, indem man im Fach Kunst die Erlebnisse der Kinder buchstäblich Gestalt werden lässt.

Alle hier rezensierten Werke von Rose Lagercrantz

Gattung

  • Erstlesebücher

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 1 bis 2

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Kunst

Erscheinungsjahr

2011

ISBN

9783895652394

Umfang

138 Seiten

Medien

  • Buch
  • Hörbuch