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Zafer Senocak: Deutschsein. Eine Aufklärungsschrift

Besprechung

Der Autor, Jahrgang 1961, kam als Kind aus der Türkei nach Oberbayern und lebt heute in Berlin. Sein Buch ist eine Hommage an Deutschland, vor allem auch an die deutsche Sprache. Allerdings wirft er einen kritischen Blick darauf, was es den Deutschen trotz all ihrer Errungenschaften so schwer macht, andere und sich selbst zu akzeptieren. Aufklärerische Vernunft sei notwendig angesichts der verbissenen Forderungen nach Integration einerseits und der fehlenden Bereitschaft andererseits, sich wirklich auf das Land einzulassen. Senocaks These ist, dass die Deutschen auf Grund der Geschichte so große Schwierigkeiten mit ihrer eigenen Identitä haben, dass sie völlig verkrampft auf die „Zumutung“ reagieren, Fremdes als Bereicherung des Eigenen zu begreifen. Man verschanze sich hinter politisch korrektem Bürokratendeutsch, um ängstlich Fehlverhalten, aber auch Zuwendung und Empathie zu vermeiden. Auf beiden Seiten gehe es nicht mehr an, verkrustete Vorstellungen eindeutiger nationaler Identitäten zu pflegen.

Didaktische Hinweise

Das Buch ist interessant und differenziert. Es bietet für den Unterricht in der Oberstufe anspruchsvolle Textgrundlagen zur Integrationsdebatte, zur Bedeutung von Sprache, zur deutschen (Ideen-)geschichte. Natürlich ist es auch als Grundlage für Referate geeignet oder im Rahmen von Projekten zu Einwanderung etc. einsetzbar. So könnte man das Buch parallel zu Filmen (Almanya) oder Literatur (Melinda Nadj Abonji: Tauben fliegen auf), in denen ebenfalls die Sprache als Schlüssel zur Einwanderung thematisiert wird, lesen.

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Politik, Gesellschaft

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

Erscheinungsjahr

2011

ISBN

9783896840837

Umfang

190 Seiten

Medien

  • Buch