Jérôme Ferrari: Predigt auf den Untergang Roms
Besprechung
Die Geschichte einer Familie und die von zwei Freunden, Matthieu und Libero, die in Paris Literatur und Philosophie studieren, aber dann ihr Glück in der „besten aller Welten“ auf Korsika zu finden glauben, ist mit dem Augustinus-Text mehrfach verwoben. Es wird daraus zitiert, das letzte Kapitel ist an den Text angelehnt und die Kapitelüberschriften sind Zitate. Aurélie, die Schwester Matthieus, ist Archäologin und sucht in Hippo nach einer Basilika, in der Augustinus 410 predigte. Die Geschichte beginnt mit Matthieus Großvater Marcel und einem Familienphoto und nimmt rasant Fahrt auf bis zu einer drastischen Szene, in der die Sechzehnjährigen erleben, wie ein korsischer Schäfer die Eber kastriert. Diese Schlüsselszene wiederholt sich in einem Showdown am Schluss. Dazwischen erzählt Ferrari furios, temporeich und in oft gewagten Satzgebilden die Geschichte der Kneipe und der Familie Matthieus. Es geht um Wildschweinjagd, viel Alkohol und aus Männersicht, auch um Frauen, die abwechselnd als Kellnerin, Geliebte oder Hure erscheinen.
Didaktische Hinweise
Ferrari will trotz seines Erfolgs Lehrer bleiben, das ist ein Anknüpfungspunkt.
Gattung
- Romane
Eignung
als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 11 bis 13Fächer
- Deutsch
- Französisch
Erscheinungsjahr
2013ISBN
9783905951202Umfang
200 SeitenMedien
- Buch