Alexandra Maxeiner: Lexikon der Lästigkeiten
Besprechung
Was einem als Kind alles das Leben verdrießen konnte, daran erinnert man sich, wenn man Alexandra Maxeiners amüsantes „Lexikon der Lästigkeiten“ zur Hand nimmt. Und da gab es so einiges, das auch die moderne Kinderseele immer noch plagt: angefangen vom „Aufräumen“, „frisch geschnittenen Fingernägeln“ über „den Hubbel im Pferdeschwanz“, „Rosinen“, „Süßigkeitenverbot“, „Tür zumachen müssen“ bis hin zum „Zu spät kommen“. In alphabetischer Reihenfolge finden sich fast 70 Einträge zu unangenehmen Erscheinungen in allen möglichen Situationen des Lebens, die jedem Kind die Laune gehörig verderben können. Besonders köstlich dabei ist die ernsthafte Argumentation, weshalb einem dieses oder jenes Gebot bzw. die ein oder andere Situation verhasst ist. So z. B. wird gegen die „Arztbesuche“ als eine der Lästigkeiten Folgendes ins Feld geführt: „Ausgerechnet wenn man krank ist, muss man zum Arzt. Man fühlt sich sowieso schon elend und dann auch noch das!“ Wer wiederum beispielsweise „Klamotten von Geschwistern tragen“ muss, der „ist modisch nicht auf der Höhe. Außerdem hat man das Gefühl, man sei zweite Wahl, nur eine Kopie vom Erstträger.“ Und auch gegen „Gesundes Essen“ haben Kinder so manches einzuwenden, denn: „Gesundes Essen schmeckt langweilig und ist schwerer zu beißen als nichtgesundes Essen.“ Und auch gegen das Eincremen mit Sonnenmilch kann einem das schönste Wetter verleiden: „Damit beginnt das übliche Ritual der Demütigung: man wird eingecremt. (...) Besonders lästig ist der eingecremte Zustand, wenn man Fangen spielt, weil man vor lauter Glitschigkeit niemanden festhalten kann.“Die plakativen Illustrationen von Horst Klein tun ihr Übriges die Diskussionen unter Kindern oder auch jung gebliebenen Erwachsenen um die vielen großen und kleinen Lästigkeiten zu befeuern. Für Kinder eine Fundgrube all der Erscheinungen, die ihnen immer wieder das Leben vermiesen, für Erwachsene ein Hort der Erinnerung an längst vergessene Leiden der Kindertage.
Didaktische Hinweise
Einzelne Einträge können als Einstieg in die verschiedenen Unterrichtsthemen genutzt werden, da sie zur Stellungnahme geradezu herausfordern, z. B. „Zähneputzen“, „Rempeleien“, „Sich vertragen müssen“, „Schnee im Jackenkragen„, “Klugscheißer" u. v. m. Derart sensibilisiert darf der Leser/ die Leserin ganz im Sinne der individuellen Psychohygiene am Ende des Bandes auch selbst zur Feder greifen: Die letzten beiden Seiten des Buches tragen die Überschrift „Was ich lästig finde“.
Gattung
- Sachbücher
Sachbuchkategorie
- Biografien, Autobiografien, Porträts
Eignung
für die Schulbibliothek empfohlenAltersempfehlung
Jgst. 3 bis 5Fächer
- Deutsch
- Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
Erscheinungsjahr
2015ISBN
9783941411548Umfang
74 SeitenMedien
- Buch