Jana Steingäßer: Weltreise Australien – Paula und die Wüstenflamme
Besprechung
Das Buch geht eine Verbindung von Reiseführer und Abenteuergeschichte ein, wobei letztere im Vordergrund steht: Paulas Mutter Frieda hat einen neuen Partner, Marten, den das Mädchen alles andere als toll findet. Gemeinsam reisen sie nach Australien. Als Frieda kurz nach der Ankunft in Sydney wegen einer Beinverletzung ins Krankenhaus muss, bringt Marten Paula zu Tante Sim, die – wie sich am Ende herausstellt – seine ältere Schwester ist. So findet sich Paula zu ihrem Leidwesen im australischen Outback wieder. Sim und Paula begeben sich jedoch bald auf die Suche nach dem verschwundenen riesigen Opal „Wüstenflamme von Andamooka“ und reisen – geleitet von immer neuen, mysteriös auftauchenden Rätseln – quer durch Australien. Begleitet werden Sim und Paula von einem Kängurubaby, einem sogenannten Joey, und Sims zahmen Dingo. Unterwegs treffen sie hilfsbereite Freunde von Sim und Paula lernt den Jungen Noel kennen, der zu den Ureinwohnern gehört und sie auf dem letzten Teil der Reise begleitet. Das Abenteuer wird nun gefährlich, weil sich ein Mann auf ihre Fährte setzt, der den Stein unbedingt für sich haben will. Um an sein Ziel zu kommen, bedroht er Paula und nimmt ihr das Joey weg. Er glaubt, die Kinder hätten den Stein bereits, und will einen Tausch erpressen – Stein gegen Känguru. Da Paula inzwischen entdeckt hat, dass Sim mit falschen Karten spielt, vertraut sie ihr nicht mehr und will ihr Kägurubaby mit Noels Hilfe alleine retten. Am Ende stellt sich jedoch heraus, dass Sim sich die Geschichte und die Rätsel nur ausgedacht hat, um Paula zu einer Reise durch ganz Australien zu bewegen und so mit dem „Herzland“ vertraut zu machen, das für ihren Bruder Marten so wichtig ist. Die spannende Erzählung führt den Leser einmal quer über den Kontinent, was man auf der gezeichneten Karte von Australien verfolgen kann, die auf die Vorsatzblätter gedruckt ist. So erfährt man punktuell auch einiges über das Land und seine Bewohner. Im Autorenporträt am Ende des Buches wird auf den tatsächlich vor Jahrzehnten verschwundenen sieben Kilogramm schweren Opal verwiesen, der die Grundlage der Geschichte bildet. Der Autorin gelingt es in diesem „Roadmovie“, auch Paulas sich wandelnde Gefühle zu thematisieren, die für die psychologische Glaubwürdigkeit der Handlung wichtig sind. Nicht berücksichtigt wird das Sprachproblem, das ein deutsches Kind in einem englischsprachigen Land normalerweise hat. Schwarzweiße Zeichnungen illustrieren das lesenswerte Kinderbuch und lockern den Text auf.
Didaktische Hinweise
Das handliche und fest gebundene Buch in Hosentaschengröße ist Lesern ab etwa neun Jahren als Ferienlektüre zu empfehlen, auch wenn sie nicht nach Australien reisen. Die abenteuerliche und gleichzeitig informative Geschichte ist für Kinder beiderlei Geschlechts geeignet und kann sowohl in die Grundschulbibliothek eingestellt als auch für eine Buchvorstellung in der dritten oder vierten Klasse verwendet werden.
Gattung
- Romane
Eignung
in Auszügen geeignetAltersempfehlung
Jgst. 3 bis 4Fächer
- Deutsch
- Geografie/Erdkunde
Erscheinungsjahr
2013ISBN
9783941651784Umfang
209 SeitenMedien
- Buch