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Frank (Text) Wedekind; Roberta (Ill.) Bergmann: Frühlings Erwachen. Eine Kindertragödie

Besprechung

Wedekinds „Frühlings Erwachen“ ist ein Drama, das 1891 geschrieben wurde, wegen der Thematisierung von Jugendsexualität zu einem Theaterskandal führte und heute als Klassiker für den Deutschunterricht gilt. Obwohl vieles, was hier besprochen wird, immer noch aktuell ist, scheint schon die Aufmachung im gelben Reclambändchen bei Schülerinnen und Schülern zur Abwehr zu führen. Roberta Bergmann hat sich der Aufgabe gestellt, eine neue und doch auch auf die zeitgenössische Diskussion verweisende Illustration vorzulegen: Einerseits greifen ihre Bilder auf den Jugendstil zurück und erscheinen so manchmal ornamental. Das wirkt aber nur auf den ersten Blick idyllisch, denn auf der anderen Seite sind ihre Bilder modern und entlarven die Hässlichkeit der bürgerlichen Gesellschaft, die mit dem Aufbegehren ihrer Jugendlichen nicht umgehen kann. In den letzten Jahren gab es mehrere Anläufe, klassische oder moderne Literatur durch Graphic Novels neu aufzubereiten. Bergmanns Ansatz ist kein Comic, aber er bezieht sich auf diese Anläufe, indem Text und Bild ineinander greifen. Übrigens ist auch die Typographie an die zeitgenössische Jugendstil-Präsentation angelehnt.

Didaktische Hinweise

Gerade wenn man „Frühlings Erwachen“ im Deutschunterricht liest, empfiehlt es sich, das Stück durch diese illustrierte Fassung etwas „aufzufrischen“. Bergmanns Stil, der den Spagat zwischen dem Entstehungszeitraum und den Sehgewohnheiten heutiger Jugendlicher verknüpft, könnte fraglos eine Hilfe sein, wenn es darum geht, heutige Schüler für das Stück zu begeistern. Leider spricht der hohe Preis dieser illustrierten Ausgabe (€ 24,50) gegen die Anschaffung als Klassenlektüre.

Gattung

  • Dramen

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)

Erscheinungsjahr

2014

ISBN

9783942795166

Umfang

96 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book