Marshall Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens.

Besprechung

Dies Buch ist das Grundlagenwerk zur Gewaltfreie Kommunikation (GFK) und zugleich ein absoluter Bestseller. Es stammt vom „Schöpfer“ der Konzeption, von Marshall Rosenberg (1934–2015), der auch die bildliche Darstellung der Giraffen- und der Wolfssprache konzipierte. Allgemein gesprochen geht es um das soziale Miteinander. Denn ohne dass wir es vielleicht beabsichtigen, haben unsere Worte und unsere Art zu sprechen Verletzung und Leid zur Folge – bei anderen und auch bei uns selbst. Die Gewaltfreie Kommunikation hilft uns, bewusster zuzuhören und unserem Gegenüber respektvolle Aufmerksamkeit zu schenken. Gleichzeitig sollen wir dabei lernen, uns ehrlich und klar auszudrücken. Als eine Sprache des Lebens kann die GFK in der Kommunikation mit allen Menschen, egal welchen Alters, unabhängig von ihrem kulturellen oder religiösen Hintergrund in den unterschiedlichsten Situationen angewendet werden.

Mit Geschichten, Erlebnissen und beispielhaften Gesprächssituationen macht Marshall Rosenberg in seinem Buch deutlich, wie sich mithilfe der GFK auch komplexe Kommunikationsprobleme lösen lassen. Dieses Grundlagenbuch erfuhr eine weite Ausdehnung. Es hebt sich deutlich ab von anderen Werken durch seine Radikalität der Philosophieumsetzung. Rosenberg lebt die GFK in jeder Sekunde! Diese Einstellung zeigt sich auch gerade im Buch. Begegnet man erstmals dieser Konzeption, so nimmt man sie vielleicht als sektenartige Zugangsweise war. Sie ist konträr. Kritiker unterstellen eine Pseudoreligiosität. Als gesellschaftskonträr wird der Leser sie in jedem Fall wahrnehmen, was Rosenberg jedoch nicht sein wollte. Anders ja, aber mitten im Leben stehend. Im Leben von Kindern, Jugendlichen, Erwachsen. Von Akademikern und Karrieristen, von Gewalttätern und Hyperaktiven, von Alkoholikern und Predigern. Er bezieht sich auf alle Menschen, auf die gesamte Gesellschaft. Zweifelsohne ein spannendes Werk, das einem viele neue Perspektiven eröffnet.