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Franz Grillparzer: Selbstbiographie

Besprechung

Wer Franz Grillparzer als veralteten Dichter uninteressanter Geschichtsdramen abtun will, wird hier eines Besseren belehrt. Mit dieser Selbstauskunft (sie umfasst allerdings nur die Jahre bis 1836), verfasst auf Ersuchen der Akademie der Wissenschaften in Wien, ersteht vor uns eine Persönlichkeit vor dem Hintergrund der Zeitgeschichte, die Interesse, Bewunderung, Mitleid und Belustigung weckt. Ein sorgfältig erstellter Kommentar und ein Nachwort von Arno Dusini helfen bei der Einordnung.

Grillparzer berichtet von engen finanziellen Verhältnissen, von demütigenden Bittgängen zu den Zensurbehörden und ihren oft unbegreiflichen Entscheidungen, von den Ränken im Beamtenapparat, von Reisen ins Ausland, von Erfolgen, aber auch Niederlagen und seelischen Befindlichkeiten, z. B. enormen Unterlegenheitsgefühlen gegenüber dem Olympier Goethe, der andererseits ganz genau beobachtet und beschrieben wird. Mit Selbstironie und treffend ironischen Einschätzungen anderer spart Grillparzer nicht. Neben der Charakterbeschreibung wird ein sehr überzeugendes Bild Wiens in der Metternich-Ära entfaltet.

Didaktische Hinweise

Eine deutliche Empfehlung für die Schule, für den Geschichts- und den Deutschunterricht geeignet.

Mögliche Themenstellungen für schriftliche Arbeiten:

  • Arbeiten Sie heraus, wie Grillparzer auf S. 148 ff. Willkür und Unterdrückung durch die Zensur darstellt.
  • Analysieren Sie das Verhältnis Grillparzers zu Goethe, wie er es auf S. 177 ff.  beschreibt.

Alle hier rezensierten Werke von Franz Grillparzer

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Biografien, Autobiografien, Porträts
  • Literatur, Lesen, Sprache

Eignung

themenspezifisch geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Geschichte

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Politische Bildung
  • Sprachliche Bildung
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2017

ISBN

9783990270110

Umfang

300 Seiten

Medien

  • Buch