Nicolai Gogol: Der Mantel
Besprechung
Als er sich unter großen Opfern einen neuen Mantel anschafft, wird dieser für ihn zum Symbol für Freiheit und Glück. Am ersten Tag schon wird ihm der Mantel gestohlen, und all seine Versuche, den Diebstahl anzuzeigen und das Kleidungsstück wiederzubekommen, enden in Erniedrigung und brutaler Zurückweisung. Akakij erkrankt daraufhin schwer und stirbt an einem Fieber. Nach seinem Tod erscheint er seinen Peinigern als Gespenst, um sich für die erlittene Schmach zu rächen.
Die Erzählung übt Kritik am Zustand der Gesellschaft, die einen unbedeutenden Einzelnen erbarmungslos untergehen lässt. Kritisch bewertet wird dabei auch das Verhalten des Protagonisten, der durch Demut, Unterwerfung und Kritiklosigkeit das Unterdrückungssystem in Gang hält.
Didaktische Hinweise
Äußerlich banale Handlung um einen wenig spektakulären Helden, Scheitern in einer Welt der Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit, keine Fluchtmöglichkeit aus der bedrückenden Wirklichkeit, Typische Verhaltensweisen innerhalb von hierarchischen Strukturen, satirische Elemente (z. B. Geburt und Namensgebung Akakij Akakievics), Haltung des Erzählers, Lenkung des Lesers: Mitleid und Spott schaffen Distanz und Möglichkeit zur kritischen Beurteilung.
Gattung
- Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher
Eignung
themenspezifisch geeignetAltersempfehlung
Jgst. 8 bis 13Fächer
- Deutsch
Erscheinungsjahr
1986 (1842)ISBN
9783150094895Umfang
120 SeitenMedien
- Buch
- E-Book
- Hörbuch