Connie Palmen: Du sagst es
Besprechung
Die Amerikanerin Sylvia Plath und der Engländer Ted Hughes waren ein glamourös-begabtes Dichterpaar. Sylvia Plath brachte sich mit erst 30 Jahren um, in den Jahren nach ihrem Tod wurde sie zur gefeierten Dichterin und zur Ikone der Frauenbewegung. Ihrem Mann gab man die Schuld an ihrem Schicksal, er wurde zum Inbegriff des männlichen Unterdrückers, sie zum Inbegriff einer zwischen den Pflichten als Ehefrau, Mutter und Künstlerin zerriebenen und überforderten Frau, die schließlich betrogen und verlassen wurde.
Connie Palmen versucht sich in diesem Buch (übersetzt von Hanni Ehlers) an einer Neubewertung des Falles. Aus der Perspektive von Hughes beschreibt sie die Geschehnisse aus einem neuen Blickwinkel und versucht beiden Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Gebannt liest man von der tragischen Unaufhaltsamkeit des Geschehens, dass nämlich eine junge, schöne, begabte Frau mit zwei kleinen Kindern immer tiefer in Verzweiflung und Depression abrutscht und dass weder die Kinder noch ihre Kunst sie vom Selbstmord abhalten können. Die Autorin vermittelt aber auch eine Ahnung davon, wie die Umgebung Sylvia Plaths und eben vor allem ihr Ehemann mit dieser Exzentrik und diesen extremen Stimmungsschwankungen überfordert waren. Hier erscheint Hughes nicht als Monster, sondern durchaus als Liebender, wenn auch schwach und nicht frei von Egoismen.
Didaktische Hinweise
Ein interessanter Ansatz, als Leseangebot wohl eher für Schülerinnen, die sich mit weiblichem Schreiben generell oder speziell mit Sylvia Plath beschäftigt haben, geeignet.
Gattung
- Romane
Eignung
für die Schulbibliothek empfohlenAltersempfehlung
Jgst. 11 bis 13Fächer
- Deutsch
- Englisch
Erscheinungsjahr
2017ISBN
9783257069747Umfang
288 SeitenMedien
- Buch