Benedict Wells: Hard Land
Besprechung
Ein junger Mann erlebt in einer Kleinstadt in Missouri am Ende seiner Schulzeit in den 80er Jahren ein Jahr der Freundschaft, Sehnsucht und Liebe. Eine viel ältere Schwester, eine todkranke Mutter und von Kindheit an Angststörungen: Sam fühlt sich allein in Grady, einer Kleinstadt des Mittleren Westens der USA. 49 Geheimnisse habe Grady, heißt es, und so viele Kapitel hat das Buch. Sams Leben nimmt eine Wende, als er einen Job im Kino annimmt. Die anderen Schülerinnen und Schüler, die dort arbeiten, beenden gerade die Highschool und bereiten sich vor auf den Neuanfang in weit entfernten Colleges. Vor allem ist da Kristie. Sie gefällt Sam mehr, als er sich anfangs eingestehen will. Über viele ups and downs, Rückblicke und Hoffnungen, Besuche auf dem Friedhof, auf dem schließlich seine Mutter beerdigt wird, nähert sich Sam dem Erwachsenwerden und am Ende auch Kirstie. Es ist ein Coming of Age Roman, der viele Vorbilder ausdrücklich benennt, zum Beispiel Charles Simmons „Salzwasser“ (1999), dessen berühmten ersten Satz er abgewandelt übernimmt und gegen Ende der Geschichte noch einmal wörtlich zitiert, Salingers „Fänger im Roggen“ und „Heartland“ von Joey Goebel. Es gibt Hinweise auf Literatur und Filme, vor allem viel Musik. Hard Land zum Beispiel ist ein Song von Bruce Springsteen. Wie im Kino findet man am Ende einen Abspann mit Credits und den Soundtrack.
Didaktische Hinweise
Die Überladung mit Referenzen mag eine Schwäche des Romans sein, für den Unterricht lässt sich einiges damit anfangen. Eine Schwierigkeit könnte dabei sein, dass der Roman in den 80er Jahren spielt, aber es gibt einiges zu entdecken bis zurück zur Novelle „Erste Liebe“ von Turgenjew (1860), in der sich ein 16-jähriger in eine fünf Jahre ältere Frau verliebt.
Gattung
- Romane
Eignung
als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 9 bis 13Fächer
- Deutsch
FÜZ
- Kulturelle Bildung
- Werteerziehung
Erscheinungsjahr
2021ISBN
9783257071481Umfang
346 SeitenMedien
- Buch
- Hörbuch