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Dayeon Auh: Ein Berg, ein Sturz, ein langes Leben

Besprechung

Der Berg, an dessen Fuße Großvater lebt, wird „Berg des Grauens” genannt, denn eine unheilvolle Legende umgibt ihn: Wer auf diesem Berg hinfällt, hat nur noch drei Jahre zu leben. Tatsächlich passiert eines Tages die Katastrophe: Auf dem Weg zum Markt stürzt Großvater beim Überqueren des Berges! In dem Bewusstsein, dass nun seine letzten drei Lebensjahre begonnen haben, lebt der alte Mann fortan weiter. Kaum sind drei Jahre vergangen, hat der mittlerweile immer trauriger gewordene Großvater kaum noch Lebensmut. In Erwartung seines nahen Todes fühlt er sich sterbenskrank. Selbst die beste Ärztin der Gegend kann ihm nicht helfen, da sie den Grund für seine vermeintliche Krankheit nicht findet. Als kurz vor Ablauf der drei Jahre die Enkelin zu Besuch kommt, stellt sie eine ganz andere Rechnung auf. Mit einem Mal bekommt der Berg eine völlig neue Bedeutung und für den Großvater eröffnet sich die Perspektive auf viele, viele Lebensjahre am „Berg des langen und glücklichen Lebens”.

Didaktische Hinweise

Optimisten leben länger! – Das zeigt das Bilderbuch der koreanischen Künstlerin Dayeon Auh. Es beruht auf einem koreanischen Volksmärchen und ist ein Plädoyer für Optimismus und die Bereitschaft, Altbekanntes von einer anderen Seite zu betrachten, um negative Erfahrungen zu durchbrechen. Im Unterricht ist es auf vielfältige Weise einsetzbar. Großvater neigt dazu, in der Parabel eine selbsterfüllende Prophezeiung zu erleben, denn je näher der dritte Jahrestag seines Sturzes kommt, desto kränker wird er. Das Phänomen der „self-fulfilling prophecy” kann im Unterrichtsgespräch aufgegriffen werden und Ängste sowie negative Erwartungen der Lernenden könnten hinterfragt werden, um somit eine optimistische Lebenshaltung anzubahnen.

Im Religions- und Ethikunterricht ließen sich beispielsweise die philosophischen Aspekte des Berges herausarbeiten. Unter der Fragestellung: „Welche ‚Berge’ gibt es in meinem Leben, die in meiner Wahrnehmung besonders gefährlich erscheinen und wie kann ich sie überwinden, ja sogar an ihnen wachsen?” könnten Schülerinnen und Schüler ihre eigenen, persönlichen „Berge” gestalten und Lösungsmöglichkeiten dazu malen, verschriftlichen oder verbalisieren.

Bereits junge Grundschulkinder machen Erfahrungen im Kunstunterricht bezüglich der Wirkung bestimmter Farben. In dem von der Autorin selbst durchgehend farbig illustrierten Bilderbuch erkennen die Kinder eine farbliche Veränderung des Berges. An diese Erfahrung ließe sich im Kunstunterricht anknüpfen.

Gattung

  • Bilderbücher

Eignung

themenspezifisch geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 1 bis 6

Fächer

  • Philosophie
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre

FÜZ

  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie

Erscheinungsjahr

2024

ISBN

9783314106835

Umfang

40 Seiten

Medien

  • Buch