Riad Sattouf: Der Araber von morgen

Besprechung

Die überaus erfolgreiche autobiografische Serie der grafischen Novelle von Riad Sattouf umfasst sechs Bände. In dem hier besprochenen ersten Band erzählt Riad von seiner Kindheit.

Ein blond gelockter Junge, Sohn einer Französin und eines Syrers, wächst in Frankreich, Lybien und Syrien auf. Sein Vater hat in Geschichte promoviert, ist politisch interessiert, der arbabischen Weltansicht nahestehend, aber nicht sehr gläubig. Seine Mutter hat ebenfalls studiert und steht den Werten der westlichen Welt nahe. Zwischendrin Riad, der dieser schweren und komplex anmutenden Situation durch seine kindliche unbefangene und wertfreie Sichtweise eine Leichtigkeit gibt, die den Leser gleichsam zum Schmunzeln und zum Nachdenken anregt. Die Leserinnen und Leser werden quasi durch die Hintertür mit verschiedenen Kulturen und gesellschaftlichen Wertehaltungen konfrontiert. 

Der komplexen Thematik wird eine klare und einfache Zeichensprache gegenübergestellt. Die Betonung der Kontur gibt Halt. Die Farbpalette ist stark reduziert, und wechselt mit den Aufenthaltsorten. Während der Zeit in Frankreich dominiert blau, in Lybien gelb, in Syrien rosa und situationsbezogen werden einzelne Elemente grün oder rot akzentuiert. Aus der Sichtweise des kleinen Riads geschrieben, ist die Sprache einfach und gut verständlich.