Jenny Pearson: Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates

Besprechung

Von einem, der auszog seinen Vater zu finden...

Als Freddie am letzten Schultag der 6. Klasse nach Hause geht, erfährt er, dass seine Krams, seine Großmutter, gestorben ist. Mit ihr ist scheinbar die letzte leibliche Verwandte gegangen. Seinen Vater hat Freddie nie kennengelernt. Seine Mutter verliebt sich kurz nach Freddies Geburt in einen Mann, der sein „Dad“ wird. Ein langes Glück war der kleinen Familie aber nicht bestimmt, denn auch Freddies Mutter stirbt, als Freddie noch sehr klein ist. Er kann sich nicht an sie erinnern. „Dad“ bleibt und zieht Freddie zusammen mit Krams liebevoll groß. So füllt er ein Büchlein mit Freddies Taten, bei denen seine Mutter stolz auf ihn gewesen wäre. Als nun seine Großmutter einen Brief hinterlässt, in dem sie Freddie den Namen seines leiblichen Vaters verrät, will sich Freddie trotz des passablen Dads, den er schon hat, auf die Suche nach ihm machen. Unterstützung und Rückendeckung erhält er dabei von seinen zwei besten Freunden Charlie und Ben, bei denen er angeblich schläft. Die Wunderreise mit den zwei Freunden und viel zu wenig Geld startet nicht schlecht. Bis Cardiff, wo sein Vater angeblich arbeitet, geht noch alles glatt. In der Firma erfahren sie allerdings, dass der Vater vor zwei Jahren dort aufgehört hat und zurück nach Hause gegangen sei. Also machen sich die Jungs auf nach St. Davids in Wales. Mit dem verbliebenen Geld kommen sie nur bis Barry. Weil dort die großzügige Siegerprämie von 50 Pfund für den Gewinner im Zwiebelwettessen ausgeschrieben ist, nehmen sie teil. Dank Charlies Riesenhunger haben sie tatsächlich am Ende das Preisgeld in der Tasche, aber nun geht das Schlamassel erst richtig los. Weil es regnet und ein Hotel definitiv zu teuer ist, muss als Notunterkunft ein fremdes Boot herhalten. Blöderweise gehen ihre Klamotten beim Versuch, sie zu trocknen, in Flammen auf. Und weil es sich in Unterhosen nur schwer weiterziehen lässt, durchstöbern sie das Boot. Dabei fällt ihnen Diebesgut in die Hände! Liegen lassen ist nicht, also nichts wie weg! In „geliehenen" Superhelden-Kostümen geht es weiter. Auf ihrem weiteren Weg schützen sie eine alte Frau vor einem Mordanschlag und lernen einen Dorfpolizisten kennen, der gerne Räuberpistolen erzählt. Sie retten ein Schaf und einen Ladenbesitzer, schweben über einen Friedhof und bewirken in einer Kirche ein Wunder, das genau genommen eigentlich nur eine Rohrverstopfung ist. Zuletzt tarnen sie sich notgedrungen noch als Pfadfinder... Immer aber entkommen sie knapp dem Capo, der sein Diebesgut wieder haben will. Am Ende ihrer Wunderreise kommen sie tatsächlich in St David an, erfahren dort aber, dass Freddies leiblicher Vater verstorben ist... Und dann ist da ja immer noch der Capo...