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Maren Gottschalk: Die Farben meiner Seele. Die Lebensgeschichte der Frida Kahlo

Besprechung

Die 1907 geborene, 1954 viel zu früh verstorbene Mexikanerin Frida Kahlo wird heute international zu den bedeutendsten neueren Malerinnen gezählt. Ihre Krankheit, auch ihr durch einen Unfall verursachtes körperliches Leiden haben wohl dazu beigetragen, dass sie Bilder gemalt hat, die nicht nur eine deutliche autobiografische Dimension haben. Hier finden sich vielmehr auch zahlreiche Elemente des Surrealismus. Frida Kahlo wird mit den Worten zitiert: „Ich habe niemals Träume gemalt. Was ich dargestellt habe, war meine Wirklichkeit“ (S. 176). Genau genommen hat sie in einer Welt der Alpträume gelebt, und genau das spiegelt sich auch in ihrem künstlerischen Werk wider. Es gibt inzwischen einige Bücher, die sich mit dem künstlerischen Werk der Malerin auseinandersetzen. Ebenso sind seit 1977 mehrere biografische Werke erschienen, darunter die wichtigen Arbeiten von Raquel Tibol (1977) und Hayden Herrera (1983). Ihr Leben wurde von Salma Hajek verfilmt (2003). Thema der Kinder- und Jugendliteratur wurde die Malerin aber erst durch die Biografie der Autorin Maren Gottschalk, die bereits mit Jugendbüchern über Nelson Mandela, Pablo Neruda oder Astrid Lindgren hervorgetreten ist, aber auch biografische Sammelbände vorgelegt hat. Den Inhalt des Bandes über Frida Kahlo könnte man aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Zunächst wird die Entwicklung des Mädchens und der Frau Frida Kahlo dargestellt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Karriere dieser Frau als Malerin. Man kann diese Biografie aber auch als Krankengeschichte lesen. Gleichsam als Verbindung dieser Sichtweisen bietet sich die Entwicklung der Beziehung und Ehe mit dem bekannten und älteren Maler Diego Rivera an, die in einer Scheidung und bald darauf mit einer erneuten Heirat endet. Und natürlich werden einzelne Aspekte auch durch die historische und soziale Situation der Künstlerin beeinflusst. Dass Frida Kahlo die Tochter eines deutschen Auswanderers ist, lässt sich wohl weniger erkennen. Aber der Einfluss ihrer Mutter, die von Indios abstammt, wird nicht nur durch ihr Temperament und ihre in vielen Bildern auftauchende (Ver-)Kleidung deutlich. „Mexicanidad wird für beide, Frida Kahlo und Diego Rivera, ein Grundthema ihrer Kunst“ (S. 49).

Didaktische Hinweise

Die genannten Schwerpunkte der Biografie machen eine Verwendung des Buches in einem fächerübergreifenden Unterricht möglich. Neben dem Deutschunterricht (Biografie) werden vor allem der Kunstunterricht (Frida Kahlo, Diego Rivera, Surrealismus) sowie der Biologie- und Sozialkundeunterricht bzw. die Fächer GSE und PCB (Kinderlähmung, Unfallverletzungen) zum Tragen kommen. Die unterschiedlichen Schwerpunkte deuten jedoch auch auf eine Verwendbarkeit des Buches in verschiedenen Schularten hin. Es kann, wobei die o. g. Verfilmung des Lebens von Frida Kahlo immer wieder die eigene Lektüre unterstützt, sowohl in der Hauptschule, in Realschulen und Gymnasien, aber auch an Förderschulen für Schüler und Schülerinnen mit körperlicher Behinderung zum Einsatz kommen. Hinweise auf weiterführende deutschsprachige Sekundärliteratur finden sich im Anhang des Buches. Die 2003 veröffentlichte Verfilmung „Frida“ mit Salma Hayek ist über den Fachhandel auf 2 DVDs lieferbar.

Alle hier rezensierten Werke von Maren Gottschalk

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Biografien, Autobiografien, Porträts

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 12

Fächer

  • Biologie
  • Deutsch
  • Geschichte
  • Kunst
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

Erscheinungsjahr

2009

ISBN

9783407810601

Umfang

221 Seiten

Medien

  • Buch