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Andreas Z. Simon, Timo Grubing (Illustr.): Die Zukunft in meiner Hand

Besprechung

Auf der Suche nach der perfekten Lösung für seine Hausaufgabe stößt Jonas auf eine sonderbare App. Angeblich soll sie die Zukunft vorhersehen können. Obwohl Jonas zunächst großen Zweifel hat, installiert er die kostenlose App auf seinem Handy. Und tatsächlich – sie funktioniert! Nachdem er seinen besten Freund Bäm eingeweiht hat, begibt sich Jonas auf eine Zeitreise in die Zukunft. Es gelingt ihm, nicht nur Sieger beim Kartenspiel und Fußballturnier vorherzusagen, sondern auch perfekte Musterlösungen für den nächsten Test in der Schule zu erstellen, denn er weiß die Aufgaben ja schon am Tag zuvor. Jonas großer Traum ist, die Sympathie seiner Klassenkameradin Lina zu gewinnen. Auch hier könnte ihm die Zukunfts-App vielleicht helfen. Doch die App fordert plötzlich Gegenleistungen von Jonas. Und da er einen großen Teil seiner Zukunftserfahrungen im Livestream gesendet hat, kommt er so schnell nicht mehr aus der Sache heraus. Es entwickelt sich ein spannender Wettlauf mit der Zeit und Jonas steckt mittendrin! 

Didaktische Hinweise

Das erste Buch von Andreas Z. Simon greift in Zeiten fortschreitender Digitalisierung ein aktuelles Thema auf: Wer hat nicht schon einmal von einer App geträumt, die uns in ferne Zeiten blicken lässt, Lottozahlen voraussagt und Ereignisse erklärt, bevor sie stattfinden?

Ebenso spannend wie das Thema ist auch das Buch selbst. Durch die Form der Retrospektive werden die jungen Lesenden sofort in die Geschichte hereingeholt. Die Handlung ist gradlinig und in wenig anspruchsvoller Syntax geschrieben. Somit ist das Buch mit seinen 105 Seiten und zum Teil großflächigen Bildern sowie der überschaubaren Textmenge pro Seite auch für ungeübte Leserinnen und Leser geeignet, ohne sie zu überfordern.

Für den Deutschunterricht ergeben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte. Die Geschichte startet mit der Suche nach der Lösung für die Hausaufgabe zum Thema „Heldentum”. Unter der Fragestellung „Wer ist für dich ein Held?” bringen die Lesenden ihre eigenen Vorstellungen zum Thema ein. Auch der Gedanke an eine Zeitreise, egal, ob in die Vergangenheit oder in die Zukunft, motiviert und regt zu eigenen kreativen (Schreib-)Gedanken an. Um eine Erklärung für die Zukunfts-App zu finden, besucht Jonas seine Oma, eine ehemalige Physikerin, im Altenheim. Auch sie ist für ihn in gewisser Weise eine Zeitreisende. An dieser Stelle könnten die Schülerinnnen und Schüler nach der Methode von „Oral History” eigene Eltern und Großeltern befragen, was sie aus ihrer Vergangenheit zu bestimmten Ereignissen in der jüngeren Geschichte erzählen können. Eine weitere Schreibaufgabe könnte sein, das Leben der Hauptfigur in dreißig Jahren zu beschreiben.

Nicht zuletzt weist das Buch auf kritische Punkte der Digitalisierung hin, die im Rahmen der Erziehung zu größerer Medienkompetenz aufgegriffen werden können. Jonas gerät schnell unter sozialen Druck, da er seine Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen, im Livestream veröffentlicht. An diesem Beispiel lässt sich die Wirkung der sozialen Medien für zwischenmenschliche Beziehungen unter Heranwachsenden verdeutlichen und auf Gefahren hinweisen.

Gattung

  • Fantasy

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 4 bis 6

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Medienbildung/Digitale Bildung
  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2023

ISBN

9783407813084

Umfang

105 Seiten

Medien

  • Buch