Ulla Hahn: So offen die Welt
Besprechung
Als Motto wird den in vier nicht betitelten Abteilungen dargebotenen Gedichten das Zeitmotiv aus Hugo von Hofmannsthals „Rosenkavalier“ vorangestellt: „Die Zeit ist ein sonderbar Ding, [...]“. Auf das Hier und Jetzt der zur Erfahrung und Gestaltung offenen Welt lässt sich Ulla Hahn ein in einer Haltung, welche die letzte Strophe des titelgebenden Gedichtes so beschwört: „Daß so offen die Welt wie / das Ende sei wie das Ende am / Ende ??¯ Kunst: / den Verlust zu genießen.“ Die vier Kapitel trügen in einer barocken Anthologie wohl die Titel: I. Liebesgedichte, II. Homage an die Dichter und das Schreiben, III. Neue Standortbestimmung(en), IV. Vermischtes – aber auch diese inhaltliche Spezifizierung trägt nicht durchgehend, ein neues Fin de siècle deutet sich an: Alles hängt mit allem zusammen, Liebe und Poesie und „That’s life“, Früher und Heute wie auch „Verbesserte Auflage“ zu „Herz über Kopf“ (1980).
Didaktische Hinweise
Eine Oberstufenklasse könnte einen Einstieg versuchen über „Dichterlesung“, Leser aller Altersklassen könnte z. B. der folgende Fünfzeiler in seiner frischen Keckheit faszinieren: „Schön / auf dem Bahnsteig in einen Apfel zu beißen / Durchreisende unter durchreisender Sonne. / Zurücktreten bitte. / Zeilen schließen selbsttätig.“ Zum Lesen wird nachdrücklich aufgefordert!
Gattung
- Lyrik
Eignung
themenspezifisch geeignetAltersempfehlung
Jgst. 11 bis 13Fächer
- Deutsch
Erscheinungsjahr
2004ISBN
9783421058164Umfang
99 SeitenMedien
- Buch