Kristina Dunker: Die Angst der Bösen
Besprechung
Während ihrer Abschlussfahrt schlägt Lillys Clique den jugendlichen Obdachlosen Martin zusammen und wirft ihn anschließend in eine Mülltonne. Schwer verletzt und gedemütigt verfällt der eigentlich schon cleane Martin daraufhin wieder harten Drogen und stirbt einige Tage später an einer Überdosis. Sein jähzorniger Vater macht sich auf, die jugendlichen Täter zu finden und zur Strecke zu bringen – in seinen Augen trägt jeder von ihnen dieselbe Schuld am Tod seines Sohnes. Doch so einfach ist die Schuldfrage nicht zu klären. Lilly selbst war zum Beispiel bei dem Vorfall gar nicht dabei. Paul, ihr bester Freund, ist heimlich homosexuell und wurde deshalb von den anderen zum Mitzumachen genötigt, damit er endlich mal seinen Mann stehen kann. Tatjana stand nur dabei und lenkte die Aggressionen vor allem des Schlägertyps Sven auf Martin, weil sie Angst um Pauls Gesundheit hatte. Doch Martins Vater ist unerbittlich. Nach und nach lauert er den einzelnen Jugendlichen auf. Zwei sind schon tot, als schließlich Lilly an der Reihe ist ... Nachvollziehbar und authentisch beschreibt Dunker die Gefühlslage und Motivation der Jugendlichen aus dem sozialen Abseits und thematisiert dabei einfühlsam viele aktuelle Probleme wie Mobbing, mangelnde Zivilcourage und Gruppenzwang.
Didaktische Hinweise
Im Unterricht der 9. oder 10. Jahrgangsstufe könnten an diesem leicht zu lesenden Jugendroman die genannten aktuellen Probleme besprochen werden: Drogenabhängigkeit, Mobbing, Zivilcourage, Gruppenzwang, Verhaltensmuster männlicher Jugendlicher etc. Auch das Verhalten des Vaters sollte erörtert werden.
Vom dtv-Verlag gibt es hier ein kostenfreies Unterrichtsmodell.
Gattung
- (Kinder-) Kriminalliteratur, Thriller (Horror, Gruselliteratur)
Eignung
als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 9 bis 13Fächer
- Deutsch
- Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)
Erscheinungsjahr
2012ISBN
9783423249317Umfang
240 SeitenMedien
- Buch
- E-Book