Friedrich Ani: Als ich unsterblich war

Besprechung

"In diesem schmalen Bändchen schildert der renommierte Autor in gewohnt gekonntem Erzählstil, was passiert sein könnte, als Jesus im Alter von 12 Jahren für zwei Tage verschwunden war. Als Ich-Erzähler schildert Jesus seine Erlebnisse Johannes dem Täufer, kurz bevor er getauft wird. Demnach befreite Jesus während eines Aufenthalts in Jerusalem ein Mädchen, das verheiratet werden soll. Er verliebt sich in Rut, die ihn auch gerne heiraten möchte - damals so jung durchaus üblich. Doch er merkt, dass er zu Höherem berufen ist und einen anderen Weg gehen muss. Trotzdem vergisst er Rut niemals. Jesus erscheint als relativ normaler, wenngleich sehr nachdenklicher Jugendlicher, der auch in einer normalen Familie mit vielen Geschwistern aufwächst. Durch den Titel stellt Ani die Frage in den Raum, ob es letztendlich die Liebe ist, die uns unsterblich macht. Eine mitreißende Geschichte, die zugleich melancholisch und hoffnungsvoll stimmt.