Tim Wynne-Jones: Dieb im Haus der Erinnerung

Besprechung

Vor sechs Jahren hat Decs Mutter seinen Vater, ihn und seine kleine Schwester verlassen. Seither hat zwar sein Vater wieder eine Frau gefunden, lebt aber mit ihr und den Kindern nicht mehr wie früher im alten Familienanwesen. In diesem findet Dec eines Tages die Leiche eines Mannes. Obwohl alle davon überzeugt sind, dass der Tote ein Einbrecher ist, der bei einem Unfall im Haus ums Leben gekommen ist, stellt Dec eigene Nachforschungen an. Nachdem er entdeckt, dass der Mann der Geliebte seiner Mutter war, gerät immer mehr sein Vater, ein stiller Mann, der sich nur noch mit der Nachstellung von historischen Schlachten beschäftigt, unter Verdacht ... Überaus kunstvoll fügt der kanadische Autor Szenen aus der Sicht des Protagonisten zusammen, bei denen sich Innen- und Außenwelt von Dec vermischen. Immer wieder steigen in ihm Bilder seiner verschwundenen Mutter auf und müssen die damit verbundenen Rätsel der Vergangenheit gelöst werden, bis der spannende und anspruchsvolle Psychokrimi schließlich gut enden kann.