Ally Kennen: Bullet Boys

Besprechung

Schon häufig gab es Spannungen zwischen dem aggressiven Max, dem aufgeschlossenen Levi, dem besonnenen Alex und den im Dartmoor stationierten Soldaten. Als die drei Schulkameraden jedoch ein illegales Waffendepot im militärischen Sperrgebiet entdecken, eskaliert die Lage. Gegen Alex‘ Willen wollen die zwei anderen die Waffen aus dem Versteck holen und sich damit ein paar Pfund dazu verdienen. Alex folgt ihnen und will sie aufhalten, da werden sie von Soldaten entdeckt. Es kommt zu einer Auseinandersetzung, bei der sich plötzlich ein Schuss aus Max‘ Waffe löst und einen Soldaten ins Auge trifft. Max flieht ins Moor. Danach folgen ihm nicht nur die Soldaten, sondern auch seine Freunde. Alex wendet sich hilfesuchend per Handy an einen Feldwebel, der jedoch selbst in den illegalen Waffenhandel verstrickt ist. Er zündet das Moor an, um alle Spuren und Zeugen seiner Machenschaften zu beseitigen. Schnell sind die drei Freunde im Feuer eingeschlossen und können schließlich gerade so ihr Leben retten.

Die große Stärke des extrem spannenden, von Heike Brandt ins Deutsche übersetzten Krimis sind die vielen einfühlsamen Einblicke in das Leben und Denken der drei Jugendlichen. Seien es die Konflikte zwischen Max und seiner Mutter, die Unstimmigkeiten zwischen den Protagonisten selbst oder Alex‘ aufkeimende Liebe zu einer Klassenkameradin, die versucht, ihr uneheliches Kleinkind großzuziehen - stets hat der Leser den Eindruck, es mit authentischen Charakteren zu tun zu haben. Wenn dann die Geschichte im zweiten Teil Fahrt aufnimmt, fällt es sehr schwer, das Buch nochmals aus den Händen zu legen.