Sergio Dudli: Bloß nicht den Kopf verlieren! / Creepy Chronicles Bd.1
Besprechung
Auftakt zu einer gruseligen Horror-Fantasy-Reihe
Ich trat auf den Haufen hagerer Glieder zu, der neben der Leiche des Pfarrers lag. Wortlos zog ich die Klinge aus dem Rücken des Monsters und holte aus. Warmes Blut spritzte mir ins Gesicht. Der abgetrennte Kopf rollte vor meine Füße, den Mund zu einem letzten Schrei aufgerissen. Ich wischte mir das Blut von der Wange und blickte in die toten Augen.
„Man sieht sich in der Holle.“
Ich versetzte dem Schädel einen Tritt. Er holperte über den Boden und zog eine Blutspur hinter sich her. Er kam erst vor dem Vorhang aus Wurzeln zu stehen, hinter dem sich der Tunnel zum Keller verbarg. (S. 31)
Die Zeilen lassen es schon vermuten: Die Reihe ist nichts für Einhorn gewöhnte Zartgemüter. Da braucht es eher schon humorvolle Fantasyfans, die auch mal die eine oder andere drastisch formulierte Szene vertragen. Gerade der 14-jährige Padraig, ein Monsterjäger, schildert seine Begegnungen mit Monstern oft auf cool-derbe Weise. Er will seinen Vater, der im Kampf gegen Monster wie Hoia-Wisperer, Angstzehrer oder Hautsammler verschwunden ist, wiederfinden. Da das Buch aber im Wechsel von Pradraig und Brandon erzählt wird, kann die/der Leser/in auch in die Ich-Perspektive eines ängstlichen Nerds schlüpfen. Das nämlich ist Brandon anfangs. Er betreibt den Blog „Creepy Chronicles“, in dem er ungeklärte Verbrechen auf der ganzen Welt mit Monstern in Verbindung bringt. Padraig schlägt eines Tages bei Brandon auf. Mit dabei ist Hannah, ein Mädchen mit kleinen Hörnern und besonderen Fähigkeiten. Sie tut sich mit Padraig bei einem Einsatz zusammen. Zu dritt wollen sie Padraigs Vater wiederfinden, doch vorher müssen sie unverhofft ein verschwundenes Mädchen und zuletzt auch Brandons Familie retten. Angesichts so vieler Action wird die Rettung des Vaters auf den nächsten Band verschoben…
Didaktische Hinweise
Dudli entwirft bemüht cool zwei ineinandergreifende Parallelwelten, die den ein oder anderen auch tatsächlich gruseln lassen. Die lässigen Sprüche Padraigs und auch die Monster, deren Steckbriefe jeweils auf einer Doppelseite präsentiert werden, werden im Hörbuch unterhaltsam umgesetzt. Daher lohnt sich eine Kombination zwischen Hörbuch und Buch. Auch wenn sich „Creepy Chronicles" nicht als Klassenlektüre eignet, kann es doch einige Schülerinnen und Schüler zum Lesen anregen. Konkrete Arbeitsaufträge für eine Buchvorstellung oder eine Gruppenlektüre finden sich im Zusatzmaterial.
Als Lehrkraft kann man Steckbriefe ausgewählter Monster aus dem Buch präsentieren und/oder die ersten Seiten auch mit Hilfe des Hörbuch vorstellen. So kann jede Schülerin und jeder Schüler entscheiden, ob die eigenen Nerven stark genug für dieses Buch sind und man diese Gruppenlektüre oder Buchvorstellung wählen will.
Gattung
- Romane
Eignung
themenspezifisch geeignet und zum VorlesenAltersempfehlung
Jgst. 6 bis 8Fächer
- Deutsch
FÜZ
- Kulturelle Bildung
Erscheinungsjahr
2022ISBN
9783423763745Umfang
368 SeitenMedien
- Buch
- E-Book
- Hörbuch