Lydia Ruwe / Tine Schulz (Illustr.): Regenwürmer im Bauch

Besprechung

Schönes Kinderbuch, in dem ein 10-jähriger Junge versucht, Liebe und Co praktisch durch Experimente zu klären

Lenny, ein 10-jähriger Junge mit einem Faible für Naturwissenschaften und Kriechtiere hat seinen Opa verloren. Sein Großvater ist kurz nach Oma, der Liebe seines Lebens, gestorben. Lenny mochte beide sehr, Opa hat mit ihm geforscht und Oma hat ihn heimlich zum Eisessen mitgenommen. Lenny fehlen die beiden und so geht er die Verluste so an, wie er viele Dinge im Leben angeht: praktisch-wissenschaftlich, indem er Versuche macht und diese wie immer in seinem Laborbuch notiert. So beginnt das Buch mit einem Experiment Lennys, mit dem er sich überlegt, wie es für Opa wohl ist, beerdigt zu werden. Dunkel vor allem. Also gibt Lenny ihm eine Taschenlampe mit ins Grab. Auch andere Fragen wie zur Wiedergeburt, zu abstehenden Ohren oder zum Erkennen von Verliebungsanzeichen versucht er mit Hilfe von Experimenten und Versuchen zu klären. Oft klappt das ganz gut, aber bei der Suche nach der großen Liebe findet er mit seiner wissenschaftlichen Methode keine Antwort. Vielleicht aber auch nur nicht, weil er seine große Liebe noch gar nicht kennt ...

Regenwürmer im Bauch ist ein thematisch interessantes Kinderbuch. Es beschäftigt sich mit einigen Fragen, auf die Kinder und manchmal auch Erwachsene keine Antwort geben können. Durch die große Schrift und die vielen schwarzweißen Zeichnungen von Tine Schulz ist es anschaulich illustriert. Im Unterricht kann das Buch gut als Klassenlektüre eingesetzt werden. Das Dreiergespann aus Lenny, Tarek und Leonita bietet Identifikationsfiguren für Jungen und Mädchen zugleich.