Judith Allert: Ginger und die Bibliothek der magischen Pflanzen - Band 1

Didaktische Hinweise

Das fantasievolle und äußerst ansprechend illustrierte Kinderbuch steckt voller magischer Momente und zauberhafter Ideen. Die oberfränkische Autorin Judith Allert hat eine sehr komplexe, ideenreiche und fantasievolle Geschichte entworfen. Sie entführt die Leserinnen und Leser in eine Welt magischer Tiere und Pflanzen. Dort gibt es Tiere wie den Federhauchwisperling, Zilly, den Rundohrigen Einhörnling, die Sommergoldlauscher und viele mehr. Auch die Pflanzen haben sprechende Namen wie die Perlmuttnessel, der Singsangsilberling mit seinem feinen Glöckchengeläut oder das Habemutkraut und die Blitzblättrige Kleckerbeere. Alle diese ausgedachten Bewohner der magischen Gärten sind auch in zauberhaften Illustrationen zum Leben erweckt. Das Buch, das vor allem bewusst macht, wie wichtig eine intakte Natur in den Nischen der Welt mit all ihrer unsichtbaren Magie für uns Menschen ist, fesselt aufgrund seiner spannungsvollen und mitreißenden Geschichte: „Denn wenn es die Nischen irgendwann nicht mehr gibt, ist das auch das Ende der Menschheit. Auch wenn die meisten nichts davon wissen, sie brauchen den naturmagischen Zauber, um zu existieren! Ohne ihn stirbt die Fantasie der Menschen. Ihre Träume. Ihre Wünsche. Und ohne sie ist irgendwann alles nur noch grau und trist. Die Magie der Gärten und all ihrer Bewohnerinnen und Bewohner ist so etwas wie das Lebenselixier der ganzen Welt!“ (Band 1, S. 79). 

Es gibt abenteuerliche Szenen und die Protagonisten müssen viel Mut beweisen, dennoch stellt die Autorin die Kämpfe mit den Beigen nicht blutrünstig oder Angst einflößend dar – manche Szenen lassen mitfiebern und machen vielleicht traurig, aber genau diese sind es, die den Blick auf die Bedeutung der Natur und die Notwendigkeit, diese zu schützen, legen. 

Das Buch kann für Leserinnen und Leser der Jahrgangstufen 4 und 5 empfohlen werden. Durch den Illustrationsstil fühlen sich möglicherweise besonders Mädchen angesprochen. Das Buch eignet sich ab Jahrgangsstufe 3 aber auch sehr gut für das gemeinsame Leseritual von Eltern und Kind. Zusammen kann man in die mitreißende Welt der magischen Gärten eintauchen und so die 318 Seiten – unterteilt in überschaubare Kapitellängen – auch mit jüngeren und noch nicht so ausdauernden Leserinnen und Lesern im Lesedialog gut bewältigen. Autorin und Illustratorin ist ein Buch gelungen, das verzaubert.