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Kirsten Boie: Erwachsene reden. Marco hat was getan

Besprechung

Der fünfzehnjährige Marco hat einen Brandsatz in ein Wohnhaus geworfen, in dem eine türkische Familie lebte: Zwei von deren Kindern kamen dabei um. Ein Reporter befragt nun Nachbarn und Freunde, die Marco mehr oder weniger kannten - und Amtsträger der Kleinstadt, wie etwa den Bürgermeister. Das Buch ist angelegt als Niederschrift dieser Tonbandinterviews, kommentarlos, ohne vermittelnden Erzähler. Dabei wird deutlich, dass Selbstgerechtigkeit und latenter Faschismus einerseits und Hilf- bzw. passive Ratlosigkeit andererseits die Denkweise der Einwohner bestimmen und ein allgemeines Grundklima der Unmenschlichkeit erzeugen. Wie in einem komplizierten Puzzle erleben wir, wie jemand zum Außenseiter, schließlich zum Mörder werden kann, ohne dass Erwachsene ihm helfen können bzw. wollen.

Didaktische Hinweise

Ein Buch, das viel Zündstoff für Diskussionen in der Klasse abgeben könnte und von der Lehrkraft auch kapitelweise (d. h. nur in Auszügen) eingesetzt werden könnte. Behandlung im Unterricht: Ganzschriftlektüre. Aufsatzunterricht: Meinungsbezogene Schreibformen (persönliche Stellungnahme)

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 13

Fächer

  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte

Erscheinungsjahr

1995 (1994)

ISBN

9783423780754

Umfang

96 Seiten

Medien

  • Buch