Harald Lesch; Jörn Müller: Kosmologie für Fußgänger

Besprechung

Die Autoren führen ihre Leser in dieser astronomischen Reise von vertrauten Objekten wie Erde, Sonne und Mond durch unser Sonnensystem bis zu schwarzen Löchern und extrasolaren Planeten. Dabei gehen sie sowohl auf die Entstehung unseres Sonnensystems ein, betrachten beim Thema Erde auch plattentektonische Vorgänge und diskutieren beispielsweise beim Mond verschiedene Theorien zu seiner Entstehung. Neben der Vermittlung des reichhaltigen astronomischen Wissens steht häufig die Frage „Warum wissen wir das überhaupt?“ im Mittelpunkt. So lernt der Leser nicht nur allerhand über kosmische Zusammenhänge, sondern bekommt auch einen Eindruck, wie diese Wissenschaft zu ihren Ergebnissen gelangt. Historische Exkurse illustrieren diesen Erkenntnisgewinnungsprozess anschaulich. Die Autoren begeben sich auch an das Ende des heutigen Wissens beispielsweise bei der ominösen dunklen Materie oder den astronomischen Begebenheiten unmittelbar nach dem Urknall.

Die Sachzusammenhänge werden in einer einfach zu verstehenden, sehr flüssig zu lesenden Sprache beschrieben. Der Tonfall findet dabei, wie auch in Harald Leschs zahlreichen Fernsehsendungen, eine schöne Balance zwischen kurzweiliger Unterhaltung und präziser wissenschaftlicher Diskussion. Wenn auch auf mathematische Formulierungen verzichtet wird, sollte der Leser dennoch grundlegende physikalische Kenntnisse mitbringen, um dieses Sachbücher genießen zu können. Obwohl spektakuläre Fotografien in diesem kleinformatigen Buch fehlen, schaffen es die Autoren, ihre Leser auf unterhaltsame und spannende Art mit kosmologischen Grundlagen vertraut zu machen. Für astronomisch interessierte Oberstufenschüler mit physikalischen Grundkenntnissen absolut zu empfehlen.