Lauren Wolk: Echo Mountain. Ellie geht ihren eigenen Weg
Besprechung
Ellie lebt mit ihrer Familie bei Echo Mountain, in den Bergen. Allerdings sind ihre Eltern nicht freiwillig dort hingezogen, sondern weil ihr Vater als Schneider und ihre Mutter als Lehrkraft ihre Arbeit verloren haben und sich das Leben in der Stadt nicht mehr leisten können.
Im Gegensatz zum Rest ihrer Familie fühlt sich Ellie in der Natur von Anfang an zu Hause. Als ihr Vater beinahe von einem Baum erschlagen wird, macht ihre Familie sie dafür verantwortlich. Weil dieser seitdem bewusstlos im Bett liegt, übernimmt sie nicht nur dessen Aufgaben, sondern auch seine Pflege, weil sie überzeugt ist, dass sie ihn mit einem Naturheilmittel retten kann.
Auf der Suche nach einem Heilmittel findet sie geschnitzte Figuren von einem Unbekannten. Sie möchte ihn kennen lernen und macht sich auf die Suche. Dabei entdeckt sie das Geheimnis des Berges und Heilkräfte der Natur. Aber sie erkennt auch die gewaltigen Kräfte der Musik…
Der spannende Roman über das Leben des Mädchens Ellie in den Bergen erzählt nicht nur ihre Geschichte, sondern auch die des Berges und einer zerbrochenen Familie, die sich wieder finden muss, was erst mit Hilfe der Musik einer Laute gelingt.
Didaktische Hinweise
Obwohl der Roman teilweise wie ein Abenteuer erscheint, braucht er dennoch eine sensible Behandlung im Unterricht, da er die Schuld am Beinahe-Tod eines Familienmitgliedes thematisiert. Abgesehen davon führt er zwei Jugendliche zusammen, die im Grunde das gleiche Schicksal teilen: Beide haben den Vater wegen der Gewalt der Natur verloren.
Allerdings liegt Ellies Vater im Koma, weshalb sie die Hoffnung nicht aufgibt, dass eben diese Natur auch ein Heilmittel besitzt, das ihn wieder zurückbringen kann. Somit vereint das Buch zwei Themen ausgehend von der dargestellten tragischen Situation:
Auf der einen Seite die zerstörerische und heilende Kraft der Natur, auf der anderen Seite aber auch die Kraft der Familie, welche hier erst durch Hilfe von außen gestärkt werden kann.
Schließlich werden diese beiden Ebenen durch eine dritte – die scheinbar größte Gewalt – vereint: die Musik. Denn sie ist es am Ende, die alle Elemente der Geschichte zusammenfügt.
Der Roman bietet einen Einblick in unterschiedliche Kulturen: Da ist auf der einen Seite die Kultur der Stadt und deren gebildeten Anforderungen, auf der anderen Seite die Kultur des Lebens in der Natur, welche vollkommen andere Anforderungen stellt. Dabei fühlt sich Ellie hier von Anfang an wohl, während der Rest ihrer Familie lieber in die heimatliche Kultur der Stadt zurückkehren möchte. Somit wird auch eine Geschichte der Eingliederung in ein neues, unbekanntes Leben erzählt. Dies könnte zugleich als Grundlage für die Besprechung des Gefühls bei der Vertreibung aus der eigentlichen Heimat dienen, da v.a. die Mutter und Schwester von Ellie dieses durchleben, während Ellie selbst sich sehr schnell in der Natur wohlfühlt, weil sie sich vollkommen auf ihr neues Leben einlässt und nicht ihr altes Leben weiterführen möchte.
Gattung
- Romane
Eignung
als Klassenlektüre geeignet und zum VorlesenAltersempfehlung
Jgst. 6 bis 8Fächer
- Deutsch
- Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
- Interkulturelle Erziehung
FÜZ
- Alltagskompetenz und Lebensökonomie
- Interkulturelle Bildung
- Kulturelle Bildung
- Soziales Lernen
- Werteerziehung
Erscheinungsjahr
2021ISBN
9783446269590Umfang
383 SeitenMedien
- Buch