mobile Navigation Icon

Rena Finder: Ich überlebte. Ein Mädchen auf Schindlers Liste

Besprechung

Bei dem Buch mit dem Titel „Ich überlebte. Ein Mädchen auf Schindlers Liste“ von Rena Finder handelt es sich um einen bedrückenden Zeitzeugenbericht. In ihm erzählt die Autorin, wie sie und ihre Mutter das Konzentrationslager Auschwitz überlebten. Dies gelang den beiden nur, weil sie auf Oskar Schindlers Liste standen, der zusammen mit seiner Frau Emilie 1200 polnische Juden vor dem KZ rettete, indem er sie in seiner Fabrik in der Nähe des berüchtigten Lages Auschwitz arbeiten ließ. 

Rena ist gerade einmal 10 Jahre alt, als mit dem Überfall der Nationalsozialisten auf Polen der 2. Weltkrieg beginnt. Von heute auf morgen muss Rena mit ihren Eltern die geräumige Wohnung in Krakau verlassen und ins jüdische Ghetto ziehen. Der Schulunterricht muss fortan heimlich stattfinden. Das Leben der Familie ist fortan geprägt von der Angst, in ein Vernichtungslager deportiert zu werden. So ist es im Grunde auch nur eine Frage der Zeit, bis Renas Vater von den Nazis abgeholt wird. Kurze Zeit später werden ihre beiden Großeltern in ihrem Versteck entdeckt und ebenfalls deportiert. Wie durch ein Wunder schaffen es Rena und ihre Mutter auf der Liste von Oskar Schindler, dessen Fabrik in der Nähe des Krakauer Ghettos liegt und von dem man weiß, der er die jüdischen Arbeiter und Arbeiterinnen nicht nur als billige Arbeitskräfte wahrgenommen hat, sondern auch als Menschen. Für den Schutz seiner Arbeiter und die Errichtung eines Nebenlagers war Oskar Schindler bereit, hohe Bestechungsgelder zu bezahlen, die zunehmend auch sein eigenes Vermögen aufbrauchten. Als Oskar Schindler nach Kriegsende wegen seiner Zusammenarbeit den Nazis verurteilt werden soll, bewahrt ihn ein Dankesschreiben seiner Arbeiterinnen und Arbeiter vor der Verurteilung, in dem sie auf seine Verdienste und seine Menschlichkeit verweisen. Rena und ihre Mutter, die nach dem Krieg zunächst in ihre alte Wohnung nach Krakau zurückkehren möchten, müssen schnell feststellen, dass das keine Option mehr ist, zumal in diese mittlerweile jemand anders eingezogen ist. In einem DP-Lager (Lager für Displaced Persons) in Österreich trifft Rena durch Zufall ihre alte Freundin Sonja wieder, mit der sie Zeit ihres Lebens eine enge Verbindung haben wird. Später emigriert Rena zusammen mit ihrer Mutter in die USA, Sonja wird ihr folgen. 

Didaktische Hinweise

Rena Finders Buch lässt sich sehr gut als Klassenlektüre in der Unter- und Mittelstufe einsetzen. Dadurch, dass Rena Fiedler ihre Leserinnen und Leser unmittelbar anspricht und sie sogar auffordert, in einer Unterrichtsstunde darüber zu sprechen, was während der NS-Zeit passiert ist, schafft sie es, ihre Leserinnen und Leser sehr unmittelbar an dem Erlebten teilhaben zu lassen. Dabei geht es der Autorin nicht nur darum, sich kritisch mit der Geschichte auseinanderzusetzen, sondern auch ganz gezielt Bezüge zur politischen Gegenwart zu entdecken. 

Es lohnt sich bei der Besprechung des Buchs im Unterricht sicherlich auch, Steven Spielbergs Film Schindlers Liste einsetzen, der bis heute zu den wichtigsten Darstellungen der Judenverfolgung und Vernichtung in Polen zählt. Auch Rena Finders erzählt in ihren Aufzeichnungen von ihrer Rezeption des Films, als sie Jahre später noch einmal ihr eigenen Schicksal auf der Leinwand konfrontiert wird.

Gattung

  • All Age

Sachbuchkategorie

  • Biografien, Autobiografien, Porträts

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 7 bis 9

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

FÜZ

  • Interkulturelle Bildung
  • Kulturelle Bildung
  • Politische Bildung
  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2022

ISBN

9783446272385

Umfang

94 Seiten

Medien

  • Buch