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Zoran Drvenkar: Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück

Besprechung

Der elfjährige Kai liebt seinen Großvater und verehrt ihn unendlich. Er ist sein großer Held und die beiden verbringen viel Zeit miteinander. Sein 100-jähriger Opa hat ihm immer wieder von seinen Taten im Krieg berichtet und Kai kann nicht genug von den Erzählungen bekommen. Doch seit einiger Zeit vergisst Opa viel und seine Erinnerung lässt mehr und mehr nach. Kai hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, das Gedächtnis seines Opas zu sein. Und so unternimmt er mit ihm eine Gedankenreise in die Vergangenheit und durchlebt mit ihm die Kriegserlebnisse, die sein Opa so heldenhaft überstanden hat. Dabei begegnen ihnen allerlei skurrile Figuren aus der Kriegsvergangenheit und sie geraten auch in gefährliche Situationen, von denen Kai gedacht hat, dass sein Opa sie heldenhaft gelöst hätte. Doch mehr und mehr kommt zum Vorschein, dass Opas Verhalten beileibe nicht immer so heldenhaft gewesen ist. Kai gelangt langsam zur Erkenntnis, dass Krieg kein Abenteuer ist. Zudem versteht er nun, warum sein Opa so gehandelt hat, denn er wollte einfach nur überleben.

Didaktische Hinweise

Dieses Buch ist lustig und bewegend zugleich und bietet für Jungen und für Mädchen eine Chance, auf kindgerechte Weise mit der Krankheit von einem geliebten Verwandten fertigzuwerden. Dabei gelingt es dem Autor auf beeindruckende Weise, die Dialoge zwischen Opa und Kai gleichermaßen amüsant und mit Tiefgang zu gestalten, wobei er nie die junge Leserschaft aus den Augen verliert. Neben komischen Situationen, die sich beispielsweise auf die clever dargestellten Zeitsprünge beziehen, die Kai mit seinem Opa durchlebt, um in die Vergangenheit zu reisen, finden sich auch melancholische Momente, wenn Kai beispielsweise mit der Enttäuschung kämpfen muss, dass sein Großvater doch nicht der Held gewesen ist, der er vorgegeben hat zu sein. An manchen Stellen wird die Drastik des Krieges deutlich, wenn zum Beispiel die Flucht des Großvaters aus der Gefangenschaft erzählt wird. Die Aufteilung der Geschichte in übersichtliche Kapitel kommt dabei den Leserinnen und Lesern entgegen. Eine gute Einstiegsmöglichkeit in die Besprechung bietet das ansprechend gestaltete Cover der kurzweiligen, aber auch nachdenklich stimmenden Lektüre: Es können erste Vermutungen über die Hauptfiguren und den Inhalt der Geschichte angestellt werden. Weiterhin können wichtige Stellen des Buches im Plenum beispielsweise durch lautes Lesen hervorhoben werden. In Kleingruppen kann man die Schülerinnen und Schüler in die Rolle der Hauptfiguren schlüpfen lassen. Sie können sich weitere Abenteuer mit dem Großvater ausdenken und so kann die Geschichte weitererzählt bzw. weitergeschrieben werden. Die Eindrücke der Leserinnen und Leser können auch zeichnerisch festhalten werden. Dieses Buch eignet sich sehr gut als Klassenlektüre oder für Buchvorstellungen in der 5. bzw. 6. Jahrgangsstufe. Timothy Snider trägt mit seinen „Lektionen für den Widerstand" zu dem Ziel Frieden, Gerechtigkeit und starke Instituationen (16) der Bildung für Nachhaltige Entwicklung bei. 

Gattung

  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 5 bis 6

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre

FÜZ

  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie
  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung
  • Bildung für Nachhaltige Entwicklung (Umweltbildung, Globales Lernen)

Erscheinungsjahr

2023

ISBN

9783446275942

Umfang

159 Seiten

Medien

  • Buch