Vea Kaiser: Makarionissi oder Die Insel der Seligen

Besprechung

Bei dem Romane mit dem Titel „Makarionissi oder Die Insel der Seligen“ der österreichischen Schriftstellerin Vea Kaiser handelt es sich um eine tagikomische Familiengeschichte, die sechs Jahrzehnte umfasst und die sich über vier Generationen erstreckt. Die Geschichte beginnt im Jahr 1956 in dem kleinen griechischen Bergdorf Varitsi nahe der albanischen Grenze. In dem kleinen Dorf, das vom Krieg entzweit ist, wacht die Großmutter Yiayia Maria Kouzis über den Fortbestand der Familie. Klug versteht sie, die Geschicke der Familie mithilfe göttlicher Zeichen zu lenken, bis ihr plötzlich ein Fehler unterläuft. Ihre kluge und streitbare Nichte Eleni macht Yiayia einen Strich durch die Rechnung. Zwar heiratet Eleni widerwillig den von der Großmutter für sie vorgesehenen Cousin Lefti, ihre Ehe wird aber zum Desaster. Die politisch aktive Eleni, die sich während der griechischen Militärdiktatur einer kommunistischen Oppositionsgruppe angeschlossen hat, und der sich nach Frieden sehnende unpolitische Lefti wandern nach Hildesheim aus, wo sich ihre Wege trennen. In Leftis Leben tritt nun Fräulein Trudi Haselbacher. Und auch Eleni verliebt sich neu. Während Lefti mit Trudi für den Rest seines Lebens glücklich sein wird, bleibt Elenis Glück unbeständig. Sie kehrt zurück nach Griechenland, zieht dann nach Chicago, heiratet erneut, bekommt eine Tochter, verlässt Amerika wieder, um sich auf der fiktiven griechischen Insel Makarionissi niederzulassen, wo sie zusammen mit ihrem Mann ein großes Ferienhotel baut. Nach dem plötzlichen Herztod ihres Mannes Milton wird es zwar ruhiger um Eleni, stattdessen folgt der Leser nun den Lebenswegen von Elenis Tochter Aspasía sowie ihrer beiden Enkelsöhne Iannis und Manolis. Der Autorin ist nach ihrem Debütroman „Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam“ erneut ein bunter, bisweilen höchst skurriler Romane gelungen, der den Leser über die große Fabulierkunst der erst 26-jährigen Autorin staunen lässt. Ein Schmöker, den man erst am Ende wieder aus der Hand legt.