Marlene Röder: Melvin, mein Hund und die russischen Gurken
Besprechung
Nach zwei preisgekrönten Romaneen („Im Fluss“ und „Zebraland“) hat Marlene Röder mit „Melvin, mein Hund die russischen Gurken und ich“ 2011 einen Band mit 18 Erzählungen veröffentlicht. Die Erzählungen beschreiben 18 Ereignisse, die so etwas wie Wendepunkte im Leben von Jugendlichen darstellen. In den Erzählungen erlebt die/der Leser/in mit, wie sich der Blick auf ein Geschehen verändert, von der unbeschwert neugierigen Sicht eines Jugendlichen hin zur distanzierteren Perspektive eines Erwachsenen. Alle Geschichten stehen an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Es geht um Beziehungen, die entstehen oder gerade kaputt gehen, und um deren Gewicht: Josefine fragt sich, ob sie ihrer Liebe trauen kann. Bei Melvin stellt sich die Frage, ob Freundschaft unter Gewalt bestehen kann. Zwischen Achim und Hübi steht ein Australienreise - und „Schleudergang“ beschreibt den Moment, in dem Valeria feststellt, dass sie tatsächlich schwanger ist. Jugendliche finden sich leicht wieder in dem weiten Spektrum von Herausforderungen des Erwachsenwerdens. Breitgefächert wie die Themen werden auch die jugendlichen Charaktere gezeichnet: eine Dicke, ein Bruder, ein Russendeutscher, ein Pflegesohn, Verliebte, Getrennte, Einzelgänger und Cliquen stehen im Focus. Oft auf nicht mehr als vier Seiten verdichtet Marlene Röder den Prozess des „Erwachsenwerdens“ in wenigen Worten und Gedanken zu einem Moment. Eine ansprechende Mischung aus Coolness und Ernst.
Didaktische Hinweise
Sehr viele der Erzählungen eignen sich thematisch, strukturell, sprachlich und vor allem auch aufgrund des geringen Umfangs hervorragend als Grundlage für literarische Textanalysen.
Gattung
- Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher
Eignung
sehr gut als Klassenlektüre geeignetAltersempfehlung
Jgst. 9 bis 13Fächer
- Deutsch
- Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
- Sozialkunde/Politik und Gesellschaft
Erscheinungsjahr
2011ISBN
9783473400676Umfang
127 SeitenMedien
- Buch
- E-Book