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Martin Walser: Leben und Schreiben. Tagebücher 1974-1978

Besprechung

Der Band ist u. a. das Protokoll einer Kränkung, als das 1976 erschienene Buch Walsers, „Jenseits der Liebe“, von der Kritik verrissen wird. Weiter ist er das Protokoll eines (nur halb so empfundenen) Triumphs, als die 1978 erschienene Novelle „Ein fliehendes Pferd“ von der Kritik dann enthusiastisch gefeiert wird. Akribisch werden die Gnadenlosigkeit des Literaturbetriebs wie auch Walsers gesteigerte Verletzlich- und Empfindlichkeiten festgehalten. Weiterhin enthalten die Tagebücher Reflektionen über die Familie mit den heranwachsenden Kindern, über den Alltag, über einen längeren Amerika-Aufenthalt, über die soziale, materielle, ästhetische und politische Stellung des Schriftstellers, um nur einige Aspekte zu nennen. Nebenher ergibt sich ein in vielerlei Hinsicht interessantes Bild dieser Jahre.

Didaktische Hinweise

Die Anschaffung des Bandes für die Schulbibliothek ist zu empfehlen. Das Buch gibt Aufschluss über Person und Werk Martin Walsers und könnte als exemplarisches Beispiel für das Genre „Tagebuch eines Schriftstellers“ untersucht werden, ggf. im Vergleich mit den Tagebüchern etwa Thomas Manns. Möglich wäre außerdem eine Analyse des Literaturbetriebs der Bundesrepublik, wie er hier dargestellt wird.

Alle hier rezensierten Werke von Martin Walser

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2010

ISBN

9783498073695

Umfang

590 Seiten

Medien

  • Buch