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Stefanie Neeb: Coming Home for Christmas

Besprechung

Eine federleichte Weihnachtsliebesgeschichte

Eigentlich funktionieren Verwechslungsgeschichten in Zeiten der weltweiten Vernetzung nicht mehr, weshalb Stefanie Neeb einen Schneesturm, einen schwachen Akku und einen Künstlernamen einsetzen muss, damit die Handlung in der gewünschten Weise in Gang kommt.

Die junge Pianistin Svea Sommer landet in Stockholm, weil sie bei ihrer Großtante Yva ein paar ruhige Wochen verbringen soll, vor allem muss sie ihre Handgelenke schonen, die wegen ihres Übungspensums, aber auch weil sie ihr durchgetaktetes Leben im Grunde nicht mehr erträgt, überbeansprucht sind und schmerzen. Svea kennt nur Klavier spielen, Schule und ständiges Reisen mit ihren Eltern, die beide als Opernsänger arbeiten; ein richtiges Zuhause mit Familienfeiern und abendlichem Beisammensein fehlt ihr, ihre einzige Vertraute ist ihre Schulfreundin Nele. Weil Sveas Hände so kostbar sind, verbieten ihr die Eltern Hausarbeit und Putzen, nicht einmal ein Tablett darf sie tragen. Die einzige, die diese Lebensform kritisch sieht, ist Sveas Großtante Yva.  Kjell dagegen führt ein völlig anderes Leben. Er hilft im Hotel seiner Eltern, das eine Stunde Fahrzeit von Stockholm entfernt liegt. Auch wenn er das liebevoll eingerichtete Hotel, in dem man den Gästen äußerst zugewandt ist, sehr mag, möchte er es nicht übernehmen, sondern stattdessen Medizin studieren und Arzt werden. Seine Eltern haben sich mit diesem Wunsch noch nicht abgefunden, auch wenn sie noch eine kleine Tochter haben, die das Hotel später führen könnte. Kjell soll an einem Abend, an dem ein Schneesturm tobt, die neue Aushilfe vom Flughafen abholen; er hält deshalb ein Pappschild mit dem Namen „L. Sommer“ hoch, denn die junge Frau heißt Lena Sommer. Svea, todmüde von der Reise hat aufgrund des schwachen Handyakkus nur die Hälfte von dem verstanden, was ihr Yva, die wegen des Unwetters nicht selbst kommen kann, mitgeteilt hat. Es kommt, wie es kommen muss, Svea übernimmt Lenas Arbeit, putzt, serviert und übernimmt die Animation der Gäste, vor allem der Kinder, und hat dabei großen Spaß und das Gefühl, endlich ein richtiges Leben in einem echten Zuhause zu führen, denn natürlich verlieben sich Kjell und sie ineinander und nach einigen Verwicklungen geht die Geschichte für alle Beteiligten gut aus: Kjell setzt sich bei seinen Eltern durch und wird Arzt, Svea hat wieder Freude an der Musik, wird eine gefeierte Pianistin und Kjell und sie werden ein Paar, das trotz der räumlichen Trennung zusammenbleibt und glücklich wird.

Didaktische Hinweise

Die Handlung wird abwechselnd von Svea und Kjell in der Ich-Form erzählt, sodass die Perspektive beider auf das Geschehen sichtbar wird. Vielleicht können sich deshalb auch die Jungen, die erfahrungsgemäß mit Liebesgeschichten nicht viel zu tun haben wollen, mit diesem Roman anfreunden. Auf jeden Fall besteht er aus einer wunderschönen, leichten Liebesgeschichte, die an Weihnachten spielt, und das Lied, aus dem der Titel des Romans zitiert, sowie weitere Weihnachtslieder, spielen in der Geschichte ebenfalls eine wichtige Rolle. Man kann den Roman vielleicht in den Stunden vor Weihnachten in einer neunten oder zehnten Klasse einsetzen und sich vor den Ferien an einer einfachen und gefühlvollen Geschichte erfreuen. Als etwas ernstere Thematik könnte man den von den Eltern festgelegten Lebensweg der beiden Hauptfiguren besprechen und mit den Schülerinnen und Schülern diskutieren, inwieweit die Wünsche der Eltern heute noch Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder haben und wie die Kinder damit umgehen sollten.

Gattung

  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 9 bis 10

Fächer

  • Deutsch
  • Interkulturelle Erziehung

FÜZ

  • Interkulturelle Bildung

Erscheinungsjahr

2023

ISBN

9783551321633

Umfang

304 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book