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Marc-Uwe Kling; Astrid Henn (Illustr.): Das Klugscheißerchen

Besprechung

Marc-Uwe Kling, der Autor, der vielen von den Känguru-Chroniken bekannt ist, hat mit dem „Klugscheißerchen“ ein neues Wesen geschaffen. Als die Kinder Tina und Theo mit ihren Eltern in ein neues Haus ziehen, finden sie dort auf dem Speicher ein Klugscheißerchen. Das Klugscheißerchen würde anmerken, dass das Haus eigentlich nicht neu ist, vielmehr haben die Eltern dieses alte Haus gebraucht gekauft. 
Wie dem auch sei – beim Stöbern auf dem Speicher stoßen die Kinder auf ein kleines blaues Wesen. Eigentlich trauen sie sich gar nicht, die Kiste, in der das Klugscheißerchen ist, zu öffnen. So kommt das Klugscheißerchen, das übrigens mehr türkis als blau ist, selber aus dieser Kiste herausgekrabbelt. Und so muss auch noch eine inhaltliche Ungenauigkeit angemerkt werden: Da die Kinder das Klugscheißerchen nicht aus der Schachtel holen, stoßen sie keineswegs auf das kleine türkise Wesen. Wenn schon, dann stößt das Klugscheißerchen auf die Kinder. Auf alle Fälle kommen Kinder und Klugscheißerchen und am Ende auch die Eltern und das Klugscheißerchen zusammen. Und das, obwohl das Klugscheißerchen nur von Klugscheißern oder Korinthenkackern gesehen werden kann. Übrigens einer Spezies, die weder Klugheit noch Rosinen kacken kann. Ja, ich weiß, Rosinen sind nicht Das Gleiche wie Korinthen...
Ein schöne Geschichte also, mit der gewiss jedem erklärt werden kann, was ein Klugscheißer ist. Der eine oder andere, insbesondere Angehörige der Spezies Lehrkraft, werden sich selber wiedererkennen und vielleicht sogar sofort Besserung geloben. 

Didaktische Hinweise

Im Unterricht kann das Buch gut Anwendung finden. Zum einen, weil sicherlich nicht allen bekannt ist, was mit dem malerischen Ausdruck Klugscheißerchen gemeint ist, zum anderen, weil sich in einem Klassenzimmer meist mehr als nur ein Besserwisser befindet. Neben dem Läuterungseffekt kann die Geschichte aber auch Schreibanlass für eigene Klugscheißergeschichten sein. Die Kinder Tina und Theo erfinden auf den Seiten 56-60 eine mit Fehlern gespickte Geschichte, die den Vater der Klugscheißerei überführen soll. Eine wunderbare Vorlage für eigene Geschichten zum Entlarven von Besserwissern im eigenen häuslichen Umfeld. 
Man nehme: Die Geschichte auf den Seiten 56 bis 60 und lese sie noch einmal mit Genuss. Dann suche man 10 außergewöhnliche Fakten. Einfallslosere Heranwachsende können dafür auf die Fakten im Buchumschlag innen zurückgreifen. Es gibt auch diverse Abreißkalender oder Bücher, die damit prahlen, unnützes Wissen anzubieten.
Dazu recherchiere man 10 Redensarten und Sprichwörter. 
Nun denke man sich eine kleine Geschichte aus, in der man möglichst viele fehlerhafte Fakten (z.B. SOS heiße „Save our Souls“) und nicht ganz richtig formulierte Redewendungen (z. B. „Du bringst mich noch auf die Tanne“) einbaut. Am Ende kann man die Geschichte Mitschülerinnen und Mitschülern vorlesen oder die Geschichten tauschen und gleich einen Selbsttest mit folgender Skala starten. 
Du hast so viele Fehler verbessert:
10-8: Du bist klug, aber leider auch ein totales Klugscheißerchen
7-5: Naja, naja, an guten Tagen könntest du das Klugscheißerchen auch entdecken
4-0: Du bist kein Klugscheißer oder du tarnst deine Unwissenheit hinter absoluter Höflichkeit

Gattung

  • All Age

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 1 bis 5

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2023

ISBN

9783551522825

Umfang

72 Seiten

Medien

  • Buch