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Anna Woltz: Atlas, Elena und das Ende der Welt

Besprechung

Es scheint für Elena wirklich wie eine Reise ans Ende der Welt zu sein, als sie zu Beginn der Sommerferien mit Rucksack und notdürftig abgesäbelten Haaren sowie einem im Mülleimer versenkten Handy mutterseelenallein auf einem kleinen Bahnhof steht. Sie wartet auf ihren Cousin Atlas, den sie, wie den Rest seiner Familie, kaum kennt. Ihr Ziel ist das Haus ihrer Tante Maud, Mutters Schwester, mit der sie noch nie wirklich Kontakt hatte. Der einzige Mensch, den Elena weit und breit sieht, ist ein Junge in Tarnhose und schwarzer Mütze, der auf einem weißen Pferd an ihr vorbeireitet. Für Elena wirkt diese Zeit, dieser Ort irgendwie surreal. Genauso wie alles, seit sie aus ihrem Social Media Leben aussteigen musste. Zuvor hatte sie mit ihrem Blog Lenis Trubbelshooting auf der Suche nach Berühmtheit und möglichst vielen Likes eine mittlere Katastrophe verursacht. Der Aufenthalt bei Tante Maud und ihrem neuen Mann sowie Atlas und seiner Schwester Kennedy soll Elena helfen, ihr Leben fernab von Internet, Likes und Views in eine neue, ruhigere Bahn zu lenken. 
Doch ob die erzwungenen Ferien wirklich den erwünschten Erfolg bringen, ist fraglich, denn Tante Mauds Familie scheint mehr als seltsam zu sein.

Didaktische Hinweise

Dieser Jugendroman ist im Wechsel aus der Sicht von Elena und dem Jungen Atlas geschrieben. Obwohl die behandelten Themen schwer sind, liest sich die anrührende Geschichte durch den Perspektivwechsel leicht. Es geht um starke und belastende Themen wie Cybermobbing, unbewältigte Verluste (Unfalltod der leiblichen Mutter von Alaska und Kennedy), Krankheit (Tante Maud ist nach einer schweren Covidinfektion stark geschwächt) und die Angst vor dem nahenden Weltuntergang. Trotz der ernsten Themen kommen aber die Spannung und der Humor nicht zu kurz, die Sprache ist witzig und voller Lebendigkeit.
Die Charaktere von Elena und Alaska könnten kaum unterschiedlicher sein und bieten deshalb viel Identifikationspotential für Lesende. Elena findet Alaska durch und durch creepy, während sich der introvertierte Junge in Elenas Anwesenheit wie im Auge eines Sonnensturms fühlt. Elena reagiert auf ihre Probleme mit Wut und Trotz, Alaska mit Rückzug und Schroffheit.
Gerade die Themen Cybermobbing, Trauer und die von Erwachsenen oftmals nicht ernstgenommenen Ängste Heranwachsender prädestinieren das Buch von Anna Woltz für die Behandlung im Unterricht der Jahrgangsstufen 7 und 8. Es ist sowohl als Klassenlektüre als auch für die Schulbibliothek besonders geeignet. 
 

Gattung

  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 6 bis 8

Fächer

  • Medienerziehung
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

FÜZ

  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie
  • Medienbildung/Digitale Bildung
  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2024

ISBN

9783551559388

Umfang

192 Seiten

Medien