Josefine Sonneson: Stolpertage

Besprechung

Jette gerät ins Stolpern. - Kein Wunder, bei dem, was gerade in ihrem Leben los ist. Ihre Schwester macht Abschluss und geht erst einmal auf Reisen. Vorher ziehen die Mädchen mit ihrer Mutter um – Jette will aber das alte Haus, in dem sie aufgewachsen ist, eigentlich nicht verlassen. Außerdem vermisst sie ihren Vater. Ihre Freundin Walli ist weggezogen und fehlt auch. Ihr Großvater, den sie gerade noch besucht hat, stirbt… Jette ist nach außen hin wie versteinert. Innerlich sieht es anders aus: Die Gedanken rennen umher. Ida, die langsam in Jettes Leben tritt, bringt das gegen Ende des Buches gut auf den Punkt: „Ich habe was Gutes gegen Gehirnkarussell“ (S. 162) und gibt ihr folgenden Tipp: „vielleicht hast du zu viel mit dir allein gedacht, Jette“ (S. 162)
Jette hängt zwischen verschiedenen Lebenswelten. Im Nichts. Vieles ist zu Ende, das Neue hat noch nicht begonnen. Jette ist ohne Halt dazwischen. Der Titel „Stolpertage“ trifft das ganz gut. Die Kunst ist dann, sich wieder hochzurappeln, Ankerpunkte zu finden. Es gelingt Jette langsam, als sie Ida trifft. Es dauert, bis Jette sich auf sie einlässt und ihr irgendwann auf ihre Nachricht antwortet und Ida in ihr Leben lässt. Mit einem Mittel gegen Gehirnkarussell.