Birgit Schlieper: Angstspiel

Besprechung

Alles fängt eigentlich ganz harmlos an. Die fünfzehnjährige Linda lernt im Chatroom einen gewissen „Kaktus“ kennen. Plötzlich wird sie zum Opfer eines Stalkers. Was sie nicht weiß, ist, dass dahinter der große Bruder ihrer besten Freundin steckt, der Linda als Versuchsobjekt benutzt und sie bewusst in den Wahnsinn treiben will. Dies gelingt dem eiskalten Stalker zumindest ansatzweise. Obwohl Linda zunächst vorsichtig genug ist, im Netz nicht ihre wahre Identität preiszugeben, weiß der Unbekannte scheinbar alles von ihr. Der Stalker verfolgt sie mit SMS und E-Mails, er stellt gefälschte Bilder von ihr ins Netz und hinterlässt beängstigende Nachrichten auf ihrem Zimmerfenster. „Kaktus“ stellt sich zwischenzeitlich als harmloser Junge im Rollstuhl heraus. Linda zieht sich in ihrer Verzweiflung immer mehr zurück und traut keinem mehr über den Weg. In einem heftigen Wutanfall zerschlägt sie ihre Fensterscheibe, auf die der unbekannte Verfolger ein Herz gemalt hat, mit bloßer Hand, und fügt sich dabei schwere Schnittverletzungen zu. Sie vertraut sich aus Angst niemandem an und die Situation wird immer fataler: So wird sie beispielsweise zufällig im Fahrradkeller eingesperrt und der Hund ihrer Freundin, zu dem sie eine innige Beziehung hat, wird vergiftet. Dann stirbt auch noch ihr Großvater, der durch einen Eindringling zu Tode erschreckt einen Herzinfarkt erleidet. Und als Linda endlich erfährt, wer ihr diese Grausamkeiten zufügt, schwebt sie in Lebensgefahr. In letzter Minute wird die inzwischen psychisch äußerst labile Linda von ihrer Schwester gerettet. Ein spannender Psychokrimi, der äußerst packend vorführt, welch drastische Auswirkungen Stalking haben kann.