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Stefan Gemmel: Abenteuer eines Döner-Checkers

Besprechung

Für Chris gibt es nichts Schöneres, als in seinem Zimmer vor seinem Computer zu sitzen und Zombies zu jagen, dabei Döner zu verspeisen und die Außenwelt zu ignorieren. Dieses Verhalten ruft seinen Onkel auf den Plan, der ihn mit einer Wette aus seinem Zimmer herauslocken möchte: Wenn Chris in den Sommerferien innerhalb von sechs Wochen 1000 Kilometer mit einem von seinem Onkel geschenkten Mountainbike fährt, erhält er 1000 Euro bar auf die Hand. Zwecks Überprüfung muss er ein Logbuch führen, in dem er über seine Touren mit dem Rad berichtet. Wenn Chris die Wette nicht annimmt, bekommt sein von ihm gehasster Cousin Tom das Geld. Chris ist außer sich und im Übermut sagt er zu. Bereits die erste Tour auf dem Rad bereut er, da sein Körper fürs Daddeln und Dönern gemacht ist, aber nicht fürs Radfahren. In den folgenden Wochen erlebt Chris die verrücktesten Sachen auf seinen Radtouren: Er muss sich einerseits mit den gemeinen Typen Enno, Basti und Ferdi herumschlagen, die ihn gemeinsam mit Tom am Ende sogar in große Schwierigkeiten bringen, so dass Chris Probleme mit der Polizei bekommt. Auf der anderen Seite versucht Chris, seine Schüchternheit zu überwinden, um Zeynep näherzukommen, die er heimlich verehrt und die die Tochter des Inhabers seines Lieblingsdönergeschäfts ist. Chris überlegt sich, wie er Zeynep beeindrucken kann und kommt so auf den Gedanken, einen Döner-Atlas zu schreiben: Er probiert in jedem Döner-Geschäft in seiner Stadt einen Döner und schreibt seine Erfahrungen in sein Logbuch. Seine Mission will er bei Zeyneps Vater beginnen, doch sein Cousin Tom und die Begegnung mit Charlotte und ihrem im Graben liegenden Wagen lassen alles ganz anders kommen, als Chris sich das vorgestellt hat: ein Internetblog mit seinen Bewertungen der Döner-Geschäfte beispielsweise oder gehäuft auftretende Einbrüche in die von ihm bewerteten Geschäfte – all das scheint Chris weiter von Zeynep zu entfernen. Und da ist dann die schlussendlich gewonnene Wette mit dem Erhalt von 1000 Euro erst der Anfang seiner Probleme. 

Didaktische Hinweise

Mit dem Jungen Christian Stöwer als Zentrum dieser Geschichte hat Stefan Gemmel eine lebensnahe Figur geschaffen, die in einen Strudel von lustigen und auch nachdenklich stimmenden Abenteuern gerät und trotz der männlichen Hauptfigur auch gleichermaßen Mädchen anspricht. Das Buch ist in 12 Logbucheinträge eingeteilt, die die jeweiligen abenteuerlichen Erlebnisse des Döner-Fans Chris umrahmen. In diesen Einträgen denkt Chris über das nach, was ihm bei seinen unterschiedlichen Begegnungen und Abenteuern passiert: Hierbei werden Themen wie Freundschaft, Loyalität, Enttäuschungen, Gemeinschaft oder auch der Wert eines Döners an sich angesprochen. Dies alles wird in einer Sprache dargeboten, die auf Augenhöhe mit dem jugendlichen Lesepublikum ist, ohne sich dabei anzubiedern. Den Leserinnen und Lesern wird auf sensible, aber auch sehr lustige Art und Weise gezeigt, für welche Werte es sich lohnt, einzustehen.

Im Unterricht können ausgehend vom ansprechend gestalteten Cover und dem Titel erste Vermutungen über die Hauptfigur und den Inhalt der Geschichte angestellt werden. Ferner bietet sich an, dass die Schülerinnen und Schüler allein oder in Kleingruppen in die Rolle von Chris oder Zeynep schlüpfen und sich weitere Abenteuer ausdenken. Auch denkbar ist es, die Form des Logbuchs bzw. Tagebuchs zu nutzen und die Schülerinnen und Schüler eigene Wertungen schreiben zu lassen über das, was Chris passiert. Der Schluss der Handlung bietet einen guten Anlass für ein Weiterschreiben der Geschichte, auch in szenischer Form. Das Buch eignet sich als Geschenk für junge Leserinnen und Leser, auch gerade für diejenigen, die nicht unbedingt gerne lesen, denn die übersichtlich gehaltene Länge der einzelnen Abenteuer erlaubt auch ein Lesen in „Häppchen“. Am Ende des Buches finden sich die Gebote eines Döner-Checkers und ein Döner-Rezept, die diesen Lesespaß kreativ abrunden. Das Buch eignet sich auch sehr gut als Klassenlektüre oder zur Buchvorstellung in der 5. oder 6. Jahrgangsstufe.

Gattung

  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 5 bis 6

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2022

ISBN

9783570179482

Umfang

203 Seiten

Medien

  • Buch