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Sven Gerhardt; Mareike Ammersken (Illustr.): Zara Zylinder Die sagenhafte Reise durch das Jemandsland

Besprechung

Die Wanderratte Minna Melone erzählt jeden Abend auf einer Bühne in einer kleinen Waldsiedlung im Wahrlichwald phantastische Geschichten. Dabei begeistert sie besonders das kleine Eichhörnchen Zara, die selber gerne auf dieser Bühne stehen würde. Minna erkennt das Potenzial von Zara, gibt ihr einen Zylinder und von nun an erzählt Zara Zylinder jeden Abend ihre Geschichten, die die Tiere im Wald nach einem anstrengenden Arbeitstag gerne hören. Doch eines Tages wird in Zara die Abenteuerlust geweckt und sie verlässt den Wald, denn es reicht ihr nicht mehr, nur von Abenteuern zu erzählen. Sie begibt sich auf eine ereignisreiche Reise, wobei ihr der Mond den Weg zeigt. Zara muss all ihren Mut zusammennehmen, um durch den dichten und dunklen Wald zu gehen. Plötzlich ist sie sich nicht mehr sicher, ob sie wirklich weitergehen oder doch lieber in ihr warmes Zuhause umkehren soll. Aber da ist diese starke Sehnsucht in ihr, selber etwas erleben zu wollen und nicht nur Abend für Abend davon zu erzählen. Also geht Zara unbeirrt ihren Weg weiter und kommt an ein lilafarbenes Blütenmeer im Jemandsland und trifft dort auf Gilbert. Von dieser Eidechse erfährt sie, dass der König dieses Landes schon eine sehr lange Zeit auf sie gewartet hat, denn sie soll das Land in ein goldenes Zeitalter führen. Zara ist verunsichert und beschließt, zum König zu gehen. Auf dem Weg in die Stadt begegnen ihr vielerlei Tiere wie die traurigen Giraffen, die Spaßvögel oder der flunkernde Fuchs: Alle wissen von der Prophezeiung und freuen sich, dass Zara Zylinder endlich in ihr Land gekommen ist, um es zu regieren. Sie trifft schließlich auf den König, der gerne bereit ist, ihr das Zepter zu überlassen. Doch plötzlich ist sich Zara Zylinder nicht mehr sicher, ob sie das möchte. Sie vermisst ihre Freunde im Wahrlichwald. Und überhaupt – gibt es das Jemandsland überhaupt?

Didaktische Hinweise

Der Autor Sven Gerhardt erzählt eine bezaubernde Geschichte aus der Sicht eines Eichhörnchens. Sie verspürt eine Sehnsucht nach Abenteuern und will ihren Alltag hinter sich lassen. Am Ende merkt sie, dass sie das Glück nicht in der weiten Welt findet, sondern in sich selbst. Und mit Hilfe ihrer Fantasie kann sie stets überall Abenteuer finden, auch in ihrem Zuhause. Mit dieser Erfahrung transportiert der Autor eine wichtige Eigenschaft in seinem Kinderroman, die als Denkanstoß im Unterrichtsgespräch dienen kann: Fantasie, um herauszufinden, wer man ist oder sein kann. Vor diesem Hintergrund werden Werte wie Hilfsbereitschaft Schwächeren gegenüber oder auch Freundschaft und Loyalität anhand von Zaras Begegnung mit den anderen Tieren in 13 Kapiteln thematisiert. In einem für die Zielgruppe geeigneten Schreibstil gelingt es dem Autor, die Leserschaft auf Zaras Reise mitzunehmen. Dabei bietet auch das Umschlagbild einen guten Ausgangspunkt für den Einstieg in die Besprechung. Die Schülerinnen und Schüler können so Mutmaßungen über die titelgebende Figur anstellen. Die Illustratorin Mareike Ammersken findet für Zaras Reise zu sich selbst farbenfrohe und ausdrucksstarke Zeichnungen, die Anlass für eine Diskussion von Zaras Erlebnissen im Unterricht bieten. Das Ende lädt dazu ein, die Geschichte weiterzuschreiben. Darüber hinaus kann das Lesen durch das Vortragen von anschaulichen Stellen des Romans geübt werden.

Gattung

  • Romane

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 3 bis 4

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2023

ISBN

9783570180464

Umfang

123 Seiten

Medien

  • Buch