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Reiner Engelmann: Ich bin Jude. Euer Antisemitismus ist mein Alltag

Besprechung

Bei dem Jugendroman mit dem Titel „Ich bin Jude. Euer Antisemitismus ist mein Alltag“ von Reiner Engelmann handelt es sich um einen sehr aktuellen und äußerst bewegenden Coming-of-Age-Roman. Im Mittelpunkt des Romans steht Simon Weiß. Simon ist in Frankfurt geboren, dort lebt er auch zusammen mit seinen Eltern. Er besucht dort die Schule und spielt im Fußballverein. Soweit unterscheidet sich Simon nicht von anderen Jugendlichen in seinem Alter. Aber Simon ist Jude: Er geht in Frankfurt auf eine jüdische Schule und trainiert beim jüdischen Fußballverein Makkabi. Eine Tatsache, die eigentlich keinen Unterschied machen dürfte, es aber leider immer noch tut – denn Simon wird massiv angefeindet. Während Simons Grundschulzeit sehr behütet war, was v.a. daran gelegen hat, dass er auf eine jüdische Schule gegangen ist, erlebt er spätestens im Fußballverein Makkabi, der eigentlich für alle zugänglich ist, offenen Judenhass. Die antisemitischen Anfeindungen gehen sogar so weit, dass einige Spiele des Vereins nur unter Polizeischutz stattfinden können. Die Angriffe gegen Simon nehmen besonders zu, als Simon beschließt, nicht mehr länger in der abgeschirmten Welt des jüdischen Gymnasiums zu bleiben, sondern auf die Schule von Max und Matthias, seine beiden nicht jüdischen Freunde, die er beim Fußballspielen kennengelernt hat und die sogar an seiner Bar Mitzwa teilgenommen haben, zu wechseln. Auf der neuen Schule wird Simon schnell zur Zielscheibe zweier Mitschüler. Die Lehrer scheinen der Situation machtlos ausgeliefert zu sein und auch die Schulleitung zeigt wenig Verständnis für Simon, als die Gewalt ihm gegenüber eskaliert. Als Simons Eltern darauf bestehen, dass ein Elternabend zu den Vorfällen gegenüber ihrem Sohn einberufen wird, bietet Simons Vater an, sich als Zeitzeuge zur Verfügung zu stellen und die Schülerinnen und Schüler, die wenig Kenntnisse über die historischen Fakten zu haben schienen, über die Geschichte aufzuklären. Simons Großeltern waren beide in Auschwitz inhaftiert, haben aber das Lager überlebt. Aber auch Simon möchte, je älter er wird, mehr über die Geschichte seiner Familie erfahren, die er nur von den Fotografien in Wohnzimmer kennt. Nach und nach erzählt ihm sein Vater alles. Obwohl sich die Wogen in der Klasse etwas beruhigen und Simon sich in Marie, ein Mädchen aus seiner neuen Klasse verliebt, erkennt er, dass er am Ende seinen Weg selbst finden muss, wie er künftig mit dem Hass gegen Juden umgehen will.

Didaktische Hinweise

„Ich bin Jude. Euer Antisemitismus ist mein Alltag“ eignet sich sehr gut als Klassenlektüre im Unterricht, da er ein Thema anspricht, dass leider für viele Juden in Deutschland immer noch sehr aktuell ist. Der Roman bietet viele Anknüpfungspunkte, sich mit differenziert und breitgefächert sich nicht nur mit der Geschichte des Antisemitismus, sondern sich auch mit dem Antisemitismus in der heutigen Gesellschaft auseinanderzusetzen. Das Glossar am Ende des Romans bietet hierzu sehr viel und sehr gut verständliches Material.

Mögliche Themen im Unterricht: 

Das ISB-Portal Gegen Antisemitismus bietet vielfältige ganz aktuelle Informationen und Hilfestellungen sowie Hinweise auf Veranstaltungen und Fortbildungen. 

 

Gattung

  • All Age
  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 10

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

FÜZ

  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie
  • Kulturelle Bildung
  • Politische Bildung
  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2023

ISBN

9783570315354

Umfang

246 Seiten

Medien

  • Buch