Christoph Peters: Selfie mit Sheikh
Besprechung
Christoph Peters schreibt in diesen 14 Erzählungen über Reiseerfahrungen in der Türkei, Ägypten, Saudi-Arabien, Pakistan etc. Auf der Suche nach dem alten ursprünglichen Orient stößt der Besucher immer wieder auf westlichen Zivilisationsschrott und ihm unverständliche, auch abstoßende Erscheinungen. Der Tourist zeigt sich fasziniert, bewundernd, aber auch voll Angst und Ärger angesichts der fremden Kultur und Religion. Der Band beschreibt, teilweise auch auf komische Weise, unsere irritierte Wahrnehmung des Islam, ohne eindeutige Antworten oder Belehrungen zu geben. Der Reisende will höflich sein, will weltoffen erscheinen, aber empfindet doch auch immer wieder Angst und Misstrauen, insgesamt also ein deutliches Unwohlsein. Eine positive Aneignung des Fremden gelingt nicht. Manchmal wird auch die Perspektive gewechselt, etwa bei der Beschreibung der Liebschaft einer jungen Frau aus Pakistan mit einem Deutschen, für die das eben durch Herkunft und Umwelt trotz des universitären Milieus auch sehr schwierig ist. Die Geschichten bringen interessante Ansätze, der Leser erkennt sich immer wieder selbst, aber es handelt sich eher um Abbildung als um Analyse oder Wegweiser. Dennoch als Reisepanorama unter dem Motto „Verunsicherung“ lesenswert.
Didaktische Hinweise
Im Rahmen von Literaturprojekten „Orient“, „Naher und Mittlerer Osten“ als Textgrundlage geeignet.
Gattung
- Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher
Eignung
in Auszügen geeignetAltersempfehlung
Jgst. 11 bis 13Fächer
- Deutsch
- Geografie/Erdkunde
Erscheinungsjahr
2017ISBN
9783630875408Umfang
253 SeitenMedien
- Buch
- E-Book