Melanie Laibl; Nini Alaska: Funkelfenster - Wie Weihnachten ein Fest wurde
Besprechung
Draußen ist es dunkel, kalt und trüb und wer kann, zieht sich in seine vier Wände zurück, um es sich bei Kakao und Keksen gemütlich zu machen. So auch im Stiegenhaus mit der Nummer 24! Besonders in der Vorweihnachtszeit, in der die Bewohnerinnen und Bewohner Kerzen anzünden und die Vorhänge zuziehen, leuchtet ein Fenster im Haus besonders hell! Es ist kein normales Licht, was durch dieses Fenster und den Türspalt dringt: Es ist ein Leuchten, das heller scheint als alle anderen Lichter! Es zieht die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses in seinen Bann und lässt sie fragen, was es mit diesem besonderen Leuchten und Funkeln auf sich hat. Die beiden Kinder Niko und Luzie machen sich gemeinsam mit den Erwachsenen auf die Suche, den Grund für das Geheimnis dieses Fensters zu erforschen. Am „Helligen Abend” soll die ganze Hausgemeinschaft dabei sein, wenn das Geheimnis des Funkelfensters gelüftet wird. Wie schön, dass spät am Abend noch drei unbekannte Gäste an der Tür läuten, weil sie dem Leuchten gefolgt sind und um einen Platz zum Rasten bitten: Carim, Melek und Barbara.
Didaktische Hinweise
Die Geschichte vom Funkelfenster ist eine moderne, nicht-christliche Advents- und Weihnachtsgeschichte. Allerdings fallen dem christlich gebildeten Lesenden schnell die Parallelen zur biblischen Weihnachtserzählung auf: die junge Familie, die bald ihr erstes Kind erwartet, das besondere und geheimnisvolle Leuchten, die vielen unterschiedlichen Menschen – in der Erzählung des Neuen Testaments wären es vielleicht die Hirten – und nicht zuletzt die drei Fremden mit den bedeutungsvollen Namen, welche aus der Überlieferung an die drei Weisen Caspar, Melchior und Baltasar erinnern.
Niko und Luzie möchten das Geheimnis des besonderen Fensters im Stiegenhaus mit der Nummer 24 - die Anspielung auf den Heiligen Abend liegt auf der Hand – klären und beschäftigen sich in der Vorweihnachtszeit mit Basteln, dem Schreiben geheimnisvoller Einladungen und dem Verfassen von allerlei Programmpunkten für ein besonderes Fest, welches nur in der Gemeinschaft aller Hausbewohner gelingen kann. Obwohl das Buch losgelöst ist von christlichen Elementen, greift es den Grundgedanken des Weihnachtsfestes und des Menschseins auf: Liebe, Frieden, Zuversicht, Hoffnung und Glück.
Philosophische Aspekte könnten hier einfließen, wenn gemeinsam im Unterricht der Frage nachgegangen wird, warum Feste im Leben der Menschen aller Kulturen so wichtig sind und sie uns innerlich zum „Funkeln” bringen.
Fächerübergreifend könnte diese Vorfreude auf ein gemeinsames Fest im Werk- und Kunstunterricht aufgegriffen werden. Unter der Fragestellung „Was könntest du zum Fest mitbringen?” haben die Zuhörenden die Möglichkeit, eigene kreative Ideen einzubringen.
Das Buch vom Funkelfenster eignet sich besonders gut für den Ethik-, aber auch für den Religionsunterricht in der Vorweihnachtszeit.
Gattung
- Bilderbücher
Sachbuchkategorie
- Philosophie, Religion, Menschsein
Eignung
themenspezifisch geeignet und zum VorlesenAltersempfehlung
Jgst. 1 bis 4Fächer
- Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
FÜZ
- Soziales Lernen
- Interkulturelle Bildung
- Werteerziehung