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Olivier David: Von der namenlosen Menge, über Klasse, Wut & Einsamkeit

Besprechung

In dem Buch mit dem Titel „Von der namenlosen Menge. Über Klasse Wut & Einsamkeit“ beschäftigt sich der 1988 in Hamburg geborene Schriftstellen und Kolumnist Olivier David anhand seiner eigenen Erfahrungen und Beobachtungen mit dem Einfluss der sozialen Klasse auf sein Leben. Olivier David hat selbst nach der Schule zunächst in einem Supermarkt gearbeitet. Später hat er Jobs als Kellner, Malerhelfer und Lagerarbeiter angenommen, nebenbei hat er als Schauspieler Theaterstücke für Kinder aufgeführt. Erst mit 30 Jahren gelang ihm der Quereinstieg in den Journalismus. In neun Essays zeigt der Autor prekäre Lebensrealitäten auf, in denen er über die kausalen Zusammenhänge von Armut, Krankheit, Geldmangel und der damit verbunden eingeschränkten gesellschaftlichen Teilhabe und Einsamkeit berichtet. Dabei geht es v. a. auch um die Frage, wie selbstbestimmt Entscheidungen sind, wenn den Leben sozial determiniert ist. All diesen Menschen möchte Olivier David in seinen Texten eine Stimme geben, denn in der Regel sind nicht diejenige, die harte körperliche Arbeit verrichten, um über die Runden zu kommen, die Bücher lesen oder schreiben, um auf die gesellschaftlichen Probleme aufmerksam zu machen. Vielmehr geben die Betroffenen sich selbst die Schuld an ihrer Lage. Am Ende schaffen es eben nur wenige, diesem Umfeld zu entkommen. Neben zahlreichen Zitaten und Anspielungen auf Autoren und Autorinnen, die sich in jüngster Zeit ebenfalls mit dem Thema Klassismus auseinandergesetzt haben, auf die sich der Autorin in seinen Essays bezieht, setzt er sich in seinem letzten Essay mit dem Titel „Über Armut schreiben (Selbstgespräch)“ auch damit auseinander, wie man überhaupt über das Thema schreiben kann und welche Sprache und Erzählweise angemessen der Thematik ist. 

Didaktische Hinweise

„Von der namenlosen Menge. Über Klasse Wut & Einsamkeit“ eignet sich sehr gut zum Einsatz im Unterricht, wenn es um Fragen der sozialen Gerechtigkeit, Klassismus und soziale Determination (Ethikunterricht) geht. Aber auch im Deutschunterricht lohnt es sich die sehr eindringlichen und oft auch wütenden Essays zu lesen und auch zu analysieren, die einen intimen Einblick in eine Gesellschaftsschicht geben, die oft vergessen wird. 

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Das Buch eignet sich außerdem zur Besprechung im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung, besonders unter dem Punkt Menschenwürde (8).

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Politik, Gesellschaft

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

FÜZ

  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie
  • Kulturelle Bildung
  • Politische Bildung
  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2024

ISBN

9783709982310

Umfang

176 Seiten

Medien

  • Buch