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Marion Achard: Am Ende des Regenwaldes

Besprechung

Marion Achards mehrfach ausgezeichnetes Jugendbuch beruht auf einer wahren Begebenheit: dem Massaker an einem indigenen Volk im Regenwald Equadors 2014. Dabei wird beispielhaft die gegenwärtige Praxis der Zerstörung des Regenwaldes durch Abbau von natürlichen Rohstoffen wie Erdöl ohne Rücksicht auf die Natur und den Lebensraum der indigenen Völker thematisiert. 

Der Roman handelt von der jugendlichen Daboka und ihrer jüngeren Schwester Conta, die mit ihrem Stamm naturverbunden im, mit und vom Regenwald leben. Beeindruckend fremd beschreibt die Autorin dieses „primitive“ Leben und das Verwobensein mit der Natur, das Wahrnehmen von Geistwesen durch geschärfte Sinne und intuitives Handeln. 

Eines Tages wird dieses Idyll von weißen Männern mit lärmenden und stinkenden Maschinen, die Straßen und Ölplattformen bauen, rücksichtslos zerstört. Mehr noch, Dabokas Stamm wird ausgelöscht. Als die einzigen Überlebenden geraten sie und ihre kleine Schwester in Gefangenschaft der Mörder ihrer Eltern und damit in eine Welt, die sie nicht verstehen. Fortan kämpft Daboka darum, wieder in ihr altes Leben zurückkehren zu können. 

Die kurzen, kargen und dadurch ungewohnten Sätze vermitteln eindrucksvoll den Sprachduktus von Indigenen. Dem jugendlichen Leser öffnet sich so der Blick für den Wert einer Lebensweise, die uns fremd ist. 

Die Tragödie in 18 Kapiteln und kurzer abschließender Sachinformation über die Ausbeutung des Regenwaldes in Equador kann ab 12 Jahren empfohlen werden. Das Buch kommt in einer Hardcoverversion mit einem aussagekräftigen Frontcoverbild in Relieflack und 2:1 Hochformat daher und sollte in keiner Schulbibliothek fehlen.

Didaktische Hinweise

Der Roman eignet sich sowohl zum Vorlesen, als auch als Klassenlektüre.

Mit seinen nur 96 Seiten bietet das Büchlein viel Anregungen für den Unterricht. Die unmittelbaren Folgen der Zerstörung des Regenwaldes, vor allem der darin lebenden Menschen, werden eindrücklich und ungeschminkt vor Augen geführt.

Themengebiete wie Regenwald, Umweltzerstörung, indigene Völker, Naturschutz, der Wert von Menschenleben und Lebensräumen bieten viel Querverbindungen zu Sachfächern.

Das beigefügte Unterrichtsmaterial „Wer ist hier eigentlich wild?“ bietet vor allem Schreibanlässe und Diskussionsansätze für die Situation vor Ort.

Gattung

  • Romane

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 6 bis 10

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geografie/Erdkunde
  • Interkulturelle Erziehung
  • Natur und Technik
  • Umwelterziehung

FÜZ

  • Bildung für Nachhaltige Entwicklung (Umweltbildung, Globales Lernen)
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2019

ISBN

9783734850448

Umfang

96 Seiten

Medien

  • Buch